Beeindruckende Bilanz – ambitionierte Vorhaben
16. Oktober 2017
Die Vollversammlung 2017 der Europäischen ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung, die am 16. Oktober 2017 in Krakau, Polen, stattfand, bot eine Rückschau auf ein beeindruckendes Arbeitsprogramm und einen Ausblick auf nicht minder ambitionierte Zukunftsprojekte. Neu im Kreis der Vollversammlungsmitglieder ist Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, die ab sofort das Land Niederösterreich in der ARGE vertritt. Als jüngstes Mitglied konnte die Niederösterreichische Dorf- und Stadterneuerung aufgenommen werden, die künftig von Erwin Pröll und Landesobfrau Maria Forstner repräsentiert wird.
„Große Ideen brauchen Zeit, um verstanden und in sinnvollen Projekten umgesetzt zu werden. Das betrifft auch die Entwicklung der ländlichen Räume in Europa, die lange nur aus der agrarpolitischen Perspektive gesehen wurde. Nicht zuletzt dank des 28-jährigen Engagements der Europäischen ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung sind Themen wie Leerstandsmanagement und Ortskernentwicklung, demographischer Wandel und soziale Erneuerung der Dörfer, um nur einige zu nennen, in der Gesellschaft und wohl auch bei vielen AgrarpolitikerInnen als zentrale Zukunftsthemen angekommen“, betonte der Präsident der Europäischen ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung, Landeshauptmann a. D. Erwin Pröll, bei der Vollversammlung 2017 der ARGE, die am 16. Oktober in der Landwirtschaftlichen Universität Krakau, Kleinpolen, abgehalten wurde. Die Wojewodschaft Kleinpolen ist seit September 2016 Mitglied der ARGE.
Die Bilanz, die Erwin Pröll und Geschäftsführerin Theres Friewald-Hofbauer über die vergangenen Monate zogen, konnte sich jedenfalls sehen lassen: Mit Konferenzen, Workshop, Netzwerktreffen einem Multimediawettbewerb und Ausstellungen auf der Grünen Woche in Berlin und der Agrotravel in Kielce zu Themen wie „European Rural Benefits & Innovations 2020“, „Naturschutz und Landwirtschaft – Vom Gegensatzpaar zum Erfolgsgespann einer innovativen Entwicklung der ländlichen Räume in Europa“ oder „Kleine Dörfer in großen Verwaltungsgemeinschaften“ wurde man auf überzeugende Weise dem Anspruch auf europaweitem Know-how-Transfer gerecht. Zum grenzüberschreitenden Erfahrungsaustausch trugen insbesondere auch eine Dorferneuerungsstudienfahrt nach Luxemburg und Belgien sowie der 14. Wettbewerb um den Europäischen Dorferneuerungspreis unter dem Motto „offen sein“ bei. Die abschließende Preisverleihung im September 2016 im ungarischen Tihany mit mehr als 1000 Gästen aus zahlreichen europäischen Ländern erwies sich dabei als ein wahres Fest der Begegnung, bei dem das europäische Wir-Gefühl reiche Nahrung erhielt. Die Herausgabe mehrerer Publikationen, darunter eine „Rural Roadmap – Best Practice einer nachhaltigen Entwicklung europäischer Dörfer und Landgemeinden“, und die Installierung einer interaktiven Online-Landkarte, wo man per Mausklick die besten europäischen Dorf- und Gemeindeentwicklungsprojekte aufrufen kann, komplettieren das umfangreiche und vielfältige Aktivitätenspektrum.
Von großer Brisanz für die Entwicklung der ländlichen Räume sind die Themen, derer sich die Europäische ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung 2015 annehmen will. „Zusammen wachsen – Zusammenwachsen. Integration und Migration im ländlichen Raum“ wird dabei ebenso Raum gegeben werden wie „Potenziale des LEADER-Programms für die ländliche Entwicklung“ oder „Aktive BürgerInnen und starke Regionen in einem geeinten Europa“. Zentralen Stellenwert wird schließlich auch der Europäische Dorferneuerungswettbewerb 2018 haben, der unter dem Motto „weiter denken“ steht und im Juni 2017 ausgelobt wurde.
Einstimmig und mit großer Freude haben die Ordentlichen Mitglieder der ARGE der Aufnahme des Vereins „NÖ Dorf-und Stadterneuerung – Gemeinschaft der Dörfer und Städte“, der durch Erwin Pröll und Landesobfrau Maria Forstner repräsentiert wird, in ihren Kreis zugestimmt.
Als eine große Wertschätzung, die der Europäischen ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung entgegengebracht wird, ist schließlich auch anzusehen, dass niemand Geringerer als die Regierungschefin selbst, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, das Land Niederösterreich in der ARGE vertritt. „Die Europäische ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung ist ein wertvolles und starkes Netzwerk, das Europas Dörfern eine Stimme gibt, grenzüberschreitenden Erfahrungsaustausch im Bereich der Entwicklung ländlicher Räume fördert und herausragende Leistungen der Landbevölkerung weithin sichtbar macht. Niederösterreich hat hier von Beginn an eine Schlüsselrolle eingenommen und daran soll sich auch in Zukunft nichts ändern. Daher ist es mir ein großes Anliegen, die politische Repräsentanz des Landes Niederösterreich in der Generalversammlung der ARGE persönlich zu übernehmen“, so das Statement der Landeshauptfrau.