21. April 2005
Europäische ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung und Rheinland-Pfalz vergeben erstmals eine European Kids‘ Trophy für die europaweit besten Projekten im Sinne einer kinder- und jugendfreundlichen Dorferneuerung – 34 Projekte aus 19 europäischen Ländern bzw. Regionen vertreten – Sieger: „Verkehrsgarten im Technisch-Ökologischen Projektzentrum Rabutz, Kartbahn mit Solarmobilen“, Rabutz, Gemeinde Wiedemar, Freistaat Sachsen, Deutschland
„Das Thema ,Kinder- und jugendfreundliche Dorferneuerung’ ist für die ländlichen Räume in Europa von zentraler und wachsender Bedeutung. Denn sie werden nur dann zukunftsfähig sein, wenn es gelingt, den Bedürfnissen und Interessen der jungen und jüngsten DorfbewohnerInnen gerecht zu werden und sie für eine aktive Beteiligung an der Gestaltung und Entwicklung ihres dörflichen Lebensraumes zu gewinnen. Umso mehr freut es mich, dass wir mit 34 Projekten aus 19 europäischen Regionen eine imposante Teilnehmerzahl und mit dem Beispiel aus Rabutz einen würdigen, höchst innovativen Gewinner vorzuweisen haben“, betonte der Vorsitzende der Europäischen ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung, Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll,Wien, in einer ersten Stellungnahme.
Das Siegerprojekt der European Kids’ Trophy 2005, „Verkehrsgarten im Technisch-Ökologischen Projektzentrum Rabutz, Kartbahn mit Solarmobilen“, Rabutz, Gemeinde Wiedemar, Freistaat Sachsen, Deutschland, ist über neun Jahre zu einem sehr komplexen und vielschichtigen Projekt herangewachsen, das mit hohen pädagogischen Ansprüchen die Themen Technik und Ökologie für junge Menschen erlebbar macht und dabei auch immer mehr Erwachsene in seinen Bann zieht. Was mit einem von fünf Buben unter Anleitung eines ortsansässigen Spezialisten gebauten Elektro-Kleinrennwagen seinen Anfang nahm, präsentiert sich heute als
- eine Schülerfirma, die einen Formel E-Rennstall leitet, Solarmobile konstruiert, Rennen organisiert, die Finanzen verwaltet, mit Wirtschaftsunternehmen kooperiert, internationale Kontakte pflegt und für die Öffentlichkeitsarbeit sorgt;
- ein Technisch-Ökologisches Projektzentrum mit einem breit gefächerten Bildungsangebot, das neben Fahrzeugbau, Physik und Mathematik die Umwelt zum Schwerpunkt hat und sich auf sehr anschauliche Weise dem Thema alternative Energien widmet;
- eine Kart-Renn- und Trainingsstrecke mit dazu gehörender Infrastruktur, deren Energie versorgung ausschließlich auf einer Photovoltaik- und einer Windkraftanlage basiert und deren Abwässer in einem geschlossenen System über eine Pflanzenkläranlage gereinigt und als Brauchwasser wieder verwendet werden;
- ein Verkehrsgarten, in dem praxisnah nachhaltige Verkehrserziehung geboten wird.
In Rabutz ist es damit auf herausragende Weise gelungen, ein höchst innovatives Projekt auf die Beine zu stellen, das
- sich jugendgerecht und lustvoll der Themen Umwelt und Technik annimmt, sie auf einen Nenner und der Jugend näher bringt,
- als Musterbeispiel für Projekt orientierte Freizeitbildung Eigeninitiative, Eigenverantwortung und selbständiges Handeln der Kinder und Jugendlichen fördert und ihnen zusätzliche Zukunftsperspektiven eröffnet sowie
- die Wirtschaft, die Industrie, die Gemeinde und die Wissenschaft zu Partnern der engagierten Kinder und Jugendlichen macht, wodurch wertvolle Synergieeffekte ausgelöst werden, und
- damit bestens geeignet erscheint, die Lebensqualität der Kinder und Jugendlichen zu verbessern und der Gemeinde neue Entwicklungsoptionen zu bieten.
Ebenfalls am Siegerpodest – und nur knapp „unterlegen“ – findet sich das Projekt „Der etwas andere Festakt“, eingereicht von Spirkelbach, Rheinland-Pfalz, das die interdisziplinäre, internationale Jury gemeinsam mit elf weiteren Einreichungen mit einer „European Kids’ Trophy für herausragende Leistungen“ auszeichnete. 14 Projekten wurde eine „European Kids’ Trophy für vorbildliche Leistungen“ zuerkannt, sieben Teilnehmer wurden mit einer „Lobenden Anerkennung“ bedacht. Die Preisverleihung wird im Oktober 2005 in Rheinland-Pfalz erfolgen.
„Der Wettbewerb um die European Kids’ Trophy 2005 ist ein deutlicher Beweis dafür, dass die Jungen zum Mitentscheiden und Mittun zu gewinnen sind und dass auch viele der Verantwortlichen in den Dörfern und Gemeinden längst erkannt haben, dass es sich lohnt, die Interessen und das Engagement von Kindern und Jugendlichen in eine ganzheitliche Entwicklung einzubinden“, erklärte Karl Peter Bruch, Minister des Innern und für Sport des Landes Rheinland-Pfalz, Mainz, Deutschland.