Europäischer Dorferneuerungspreis 2018 geht nach Hinterstoder
19. bis 21. Juni 2018
Hinterstoder, Oberösterreich, Österreich, von internationaler, interdisziplinärer Jury zum Sieger im Wettbewerb um den Europäischen Dorferneuerungspreis 2018 unter dem Motto „we!ter denken“ gekürt; außergewöhnlich hohe Qualität aller 23 Einreichungen; Preisverleihung vom 20. bis 22. September 2018 in Fließ, Tirol.
Der Wettbewerb um den Europäischen Dorferneuerungspreis 2018 ist entschieden: Eine interdisziplinäre internationale Jury hat dieser Tage nach einer umfassenden Begutachtung vor Ort bei der abschließenden Bewertungssitzung in St. Pölten die Gemeinde Hinterstoder, Oberösterreich, Österreich, zum Sieger gekürt.
„Hinterstoder zeigt äußerst facettenreich, wie die Hebung der Lebensqualität in einem attraktiven, innovativen und zukunftsfähigen Dorf zum Schlüsselfaktor eines partizipativen Entwicklungsprozesses werden kann. Die Dynamik und der Erfolg basieren maßgebend auf dem regen Ideenaustausch über kreative Kooperationen mit den ruralen wie den urbanen Lebenswelten. Highlights aus einer Vielzahl an realisierten Projekten sind die Erstellung eines Naturraum-Entwicklungskonzeptes für das Stodertal, die Rückwidmung von Baugrundstücken in Grünland, die Renaturierung des Naturjuwels Schiederweiher, die effiziente Nutzung von endogenen Rohstoffen zur Wärmegewinnung, die Umnutzung der alten Post für zentrumsnahes Wohnen, die Umstellung der Ortsbeleuchtung gemäß Energieeffizienz, Verkehrssicherheit und Gesundheit, die Schaffung von Begegnungs-und Dokumentationsräumen in hoher architektonischer Qualität, die Stärkung des lokalen Wirtschaftspotenzials und des touristischen Angebots unter der Dachmarke „Hinterstoder pur“, die Förderung einer nachhaltigen Mobilität für Einheimische und Gäste sowie eine Vielfalt an herausragenden Aktivitäten im Bereich Kunst und Kultur. Kurz und gut: Hinterstoder wird dem Motto ‘we!ter denken‘ auf eine umfassende und strahlkräftige Weise in bester Form und höchster Qualität gerecht“, heißt es in der Beurteilung der Bewertungskommission.
23 Einreichungen aus ganz Europa auf hohem und höchstem Niveau
Neben der Siegergemeinde Hinterstoder haben es noch 13 weitere Teilnehmer in die höchste Kategorie geschafft, die jene Orte umfasst, die sich durch eine ganzheitliche, nachhaltige und mottogerechte Dorfentwicklung von herausragender Qualität auszeichnen. An neun Teilnehmer wird ein Europäischer Dorferneuerungspreis für besondere Leistungen in mehreren Bereichen der Dorfentwicklung verliehen. Aufgrund der ungewöhnlich hohen Qualität der 23 Einreichungen, wurde heuer erstmals weder ein „Dorferneuerungspreis für besondere Leistungen in einzelnen Bereichen der Dorfentwicklung“ noch eine „Lobende Anerkennung besonderer Leistungen“ vergeben.
Innovationspreis in Memoriam Camille Gira
Auf Anregung der Geschäftsführung der Europäischen ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung wird in Erinnerung an und Wertschätzung für den kürzlich verstorbenen luxemburgischen Staatssekretär Camille Gira, Bürgermeister der Siegergemeinde 1996 Beckerich und langjähriges Mitglied der Jury um den Europäischen Dorferneuerungspreis, ein „Innovationspreis in Memoriam Camille Gira“ in Leben gerufen. Er geht an die niedersächsische Dorfgemeinschaft Flegessen – Hasperde – Kleinsüntel für einen herausragenden basisdemokratischen Prozess, der von globalem Verantwortungsbewusstsein und nachhaltiger Orientierung geprägt ist.
Die Preisverleihung, die den Höhepunkt einer mehrtägigen Veranstaltung mit Exkursionen, Ausstellungen und kulturellen Begegnungen bildet und ein großes europäisches Fest sein wird, findet vom 20. bis 22. September 2018 in der Siegergemeinde des vergangenen Wettbewerbes, nämlich in der Tiroler Gemeinde Fließ, statt.