Europas Dörfer im Wettbewerbsfieber
11. und 12. März 2010
Unter dem Motto „Neue Energie für ein starkes Miteinander“ bewerben sich 30 Gemeinden bzw. Regionen aus elf europäischen Nationen um eine der wohl begehrtesten Auszeichnungen im Bereich einer nachhaltigen Entwicklung ländlicher Kommunen, nämlich um den Europäischen Dorferneuerungspreis 2010.
Der Wettbewerb, der eine echte Leistungsschau der besten europäischen Landentwicklungs- und Dorferneuerungsprojekte darstellt, ist bereits voll in Gang und kommt nun in eine entscheidende Phase: Nachdem die internationale Wettbewerbsjury unter Vorsitz des Luxemburgers Charles Konnen Mitte März in Donnerskirchen, Burgenland, Österreich, zu ihrer ersten Bewertungssitzung zusammengetroffen war, werden in den kommenden Wochen und Monaten drei- bis vierköpfige Bewertungsteams alle Wettbewerbsgemeinden bereisen, um sich an Ort und Stelle ein Bild über den Stand der Entwicklungsaktivitäten zu machen. Dabei wird aber nicht nur die „strenge“ Beurteilung im Vordergrund stehen, sondern in gelicher Weise wird es auch darum gehen, mit BürgerInnen, BehördenvertreterInnen und KomunalpolitikerInnen in eine Dialog zu treten und über Intentionen, Schwierigkeiten und Erfolge gesetzter und geplanter Maßnahmen zu diskutieren.
Der Wettbewerb um den 11. Europäischen Dorferneuerungspreis ist geleitet von der Intention, beispielhafte Aktivitäten und Initiativen zur nachhaltigen Stärkung der Zukunftsfähigkeit ländlicher Räume vor den Vorhang zu bitten und zu prämieren. Das Motto des Wettbewerbes forciert dabei insbesondere jene Dörfer und ländlichen Kommunen in Europa, in denen mit neuer Energie – im wörtlichen wie im übertragenen Sinn – ans Werk gegangen wird, um die ökonomische Potenz, die ökologische Qualität und den sozialen Zusammenhalt maßgeblich zu stärken.
Veranstalterin des Wettbewerbes, der seit 1990 im Zweijahresrhythmus durchgeführt wird, ist die Europäische ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung. Neben dem „Europäischen Dorferneuerungspreis“ werden auch Auszeichnungen für „Herausragende ganzheitliche Entwicklungsprojekte“ und für „Besondere Leistungen in mehreren oder einzelnen Teilbereichen der Dorferneuerung“ vergeben. Die Preisträger werden von einer internationalen Wettbewerbsjury im Rahmen von zwei Bewertungssitzungen und Vorortbesichtigungen aller teilnehmenden Gemeinden eruiert. Die Entscheidung fällt Anfang Juli 2010, die Preisverleihung erfolgt am 24. September 2010 in Sand in Taufers, Südtirol, der Siegergemeinde des Wettbewerbes 2008.
Bewertet werden neben der äußeren Erscheinung vor allem die inneren Qualitäten der Dörfer und Gemeinden, also Aktivitäten im Sinne einer Standort angepassten wirtschaftlichen Entwicklung, die Schaffung zeitgemäßer sozialer Einrichtungen, die Auseinandersetzung mit Architektur, Siedlungsentwicklung, Ökologie und Energieversorgung sowie kulturelle Initiativen und Weiterbildungsmaßnahmen. „Für den Sieg kommen allerdings nur Teilnehmer in Frage, die sich durch nachhaltige, vernetzte und ganzheitliche Konzepte auszeichnen, die von der Bevölkerung getragen werden, in regionale Kooperationen eingebunden sind und dem Wettbewerbsmotto deutlich Rechnung tragen “, ist ARGE-Vorsitzender Landeshauptmann Erwin Pröll, Niederösterreich, überzeugt.
Hoher Besuch bei der 1. Jurysitzung durch Landesrätin Verena Dunst, Mitglied der Burgenländischen Landesregierung; von links nach rechts: Jury-Vorsitzender Charles Konnen, LR Verena Dunst, ARGE-Geschäftsführerin Theres Friewald-Hofbauer und Hofrat Hans Fertl vom Amt der Burgenländischen Landesregierung
Die Europäische ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung wird mit einer Strukturförderung der Europäischen Union, Generaldirektion Bildung und Kultur, Programm „Europa für BürgerInnen und Bürger“, unterstützt.