18. Europäischer Dorferneuerungspreis in Stadtschlaining verliehen

Unter dem Motto „Lust auf Zukunft“ wurde der diesjährige Wettbewerb – in seiner bereits 18. Auflage seit 1990 – von der Europäischen ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung ausgelobt, durchgeführt und vorigen Freitag wurden die Preise feierlich verliehen. Rund 700 Menschen aus rund 30 euro­päi­schen Ländern und Regionen, unter ihnen zahlreiche ranghohe Politiker:innen sowie Ver­treter:innen aus Gesellschaft und Wirtschaft aus ganz Europa, wohnten der Preisverleihung in der süd­burgen­ländischen „Stadt des Friedens“ Stadtschlaining bei, die den Bewerb 2022 für sich entschei­den konnte. Der stimmungsvolle Festakt mit der Übergabe der Preise an die 21 Teilnehmer des Wett­bewerbs 2024, allen voran an die mittelböhmische Gemeinde Kostelní Lhota als Gesamtsiegerin, war in ein drei­tägiges Fest der Begegnung eingebunden. Von Donnerstag bis Sonntag erwartete die Gäste ein höchst abwechslungsreiches Programm mit Exkursionen, Workshops, Vorträgen, Stadtspazier­gängen und kulturellen Darbietungen. Sowohl Gastgeber als auch Teilnehmer hatten Gelegenheit, ihren Ort, ihre Gemeinde oder Region zu präsentieren, Know-how und Erfahrungen auszutauschen und regions- und grenzüberschreitende Kontakte aufzubauen und Netzwerke zu knüpfen.

„Der Wettbewerb um den Europäischen Dorferneuerungspreis ist eine beeindruckende Leistungsschau und eine großartige Chance, Erfahrungen auszutauschen. Dass in den Dörfern gleichermaßen Optimis­mus und Innovationen zu Hause sind, die Menschen ‚Lust auf Zukunft‘ haben und das Miteinander besonders groß geschrieben wird, beweist das wunderbare europäische Fest der Begegnung anlässlich der Preisverleihung. Ein Fest, das davon zeugt: Unsere Zukunft ist nur im Miteinander und in der Gemeinschaft lebenswert und lustvoll“, betonte die Vorsitzende der Europäischen ARGE Landent­wick­lung und Dorferneuerung und Landeshauptfrau von Niederösterreich, Johanna Mikl-Leitner, im Rahmen der Preisverleihung.

„Der Europäische Dorferneuerungspreis ist eine Bestätigung für besonders lebenswerte Dörfer, bei der Dorferneuerung gewinnt daher die gesamte Bevölkerung“, gratulierte auch Burgenlands Landeshaupt­mann Hans Peter Doskozil den Preisträgern: „Stadtschlaining, als Gewinner des vergangenen Wett­bewerbs, präsentiert sich als hervorragender Gastgeber.“ Nicht zuletzt durch die entsprechende Förder­kulisse von Land und Europäischer Union sei die Dorferneuerung im Burgenland zu einer Erfolgs­geschichte geworden.

Unter den Ehren- und Festgästen fand sich auch der Minister für Regionalentwicklung der Tschechischen Republik, Radim Sršeň, der sich von der hervorragenden und positiven Stimmung begeistert zeigte, die die 21 Delegationen ausstrahlten, denn es seien einerseits Selbstbewusstsein und Identifikation mit dem eigenen Lebensraum, andererseits das Lernen von anderen zur Gestaltung desselben, von elementarer Bedeutung.

Multimedia-Präsentationen, die die Teilnehmerorte vorstellten und Einblicke in den Wettbewerb boten, erwiesen sich nicht nur als stimmungsvolle Einlagen, sondern verdeutlichten auch, welch heraus­fordernder Aufgabe sich die 20-köpfige internationale Jury unter dem Vorsitz von Nadja Häupl, Städte­bau-Professorin an der Uni Anhalt in Dessau, gegenübersah, aus den 21 Top-Bewerbern die Preisträger und den Gesamtgewinner zu küren. Einig waren sich die Mitglieder der Wettbewerbsjury und ARGE-Geschäftsführerin Theres Friewald-Hofbauer darüber, dass die Qualität der Projekte und Entwicklungs­prozesse in sämtlichen Teilnehmerorten bemerkenswert hoch war.

Insgesamt konnten nach den strengen Kriterien des Wettbewerbs neben dem Gesamtsieg für Kostelní Lhota neun Auszeichnungen in Gold, acht Europäische Dorferneuerungspreise in Silber und drei in Bronze vergeben werden. Überzeugen konnte Kostelní Lhota vor allem durch die seit Jahren betriebene Politik der kleinen klugen Schritte mit großer Wirkung und durch das hochmoderne, bürgernahe Gemeinde­management, die Motivation und Vorbild für viele Dörfer Europas sein können. „Kostelní Lhota zeigt vor, dass kluge Konzepte und eine starke Gemeinschaft selbst unter ökonomisch sehr schwierigen Umständen vieles positiv verändern können“, zeigte sich die von der Europäischen ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung einberufene Jury überzeugt.

Presseaussendung

Europäischer Dorferneuerungspreis 2024

European Village Renewal Award 2024

Kostelní Lhota, Středočeský kraj, CZ

„Lust auf Zukunft“ ist das Motto des diesjährigen Wettbewerbs und Inbegriff für das Geschehen in der rund 920 Einwohnende zählenden Gemeinde Kostelní Lhota. Bürgermeister, Gemeinderat, Vereine, unzählige engagierte Einwohnerinnen und Einwohner gestalten auf vielen Ebenen ihre Zukunft und die Zukunft ihrer Region durch konsensgetragene Projektentwicklungen aus Analysen, Ideensammlungen, Meinungsabfragen, Erarbeitung strategischer Entwicklungsbedürfnisse, in breiter Diskussion von Konzeptionen, immer in Varianten und verstärkt durch Fachleute aus den nahen Hochschulen wie aus entfernten europäischen Netzwerken. Und dies auch in dem Wissen, dass manche Projekte heute noch nicht umgesetzt werden können oder noch weiterentwickelt werden müssen, bis sie nachhaltige Erfolge versprechen und finanzierbar sind. Die seit Jahren betriebene Politik der kleinen klugen Schritte mit großer Wirkung und das hochmoderne und bürgernahe Gemeindemanagement können Motivation und Vorbild für viele Dörfer Europas sein.

Die Dorfgemeinschaft steht im Mittelpunkt und lebt nach beeindruckend zeitgemäßen Vorstellungen die Themen Ökologie, Ressourcenschutz, Wertschöpfung, Baukultur, Bildung, Kultur und Sport. Auch das Hochwasser 2013 und die Dürren in den Jahren 2015 bis 2020 haben die Bewohnerinnen und Bewohner für eine nachhaltige Dorfentwicklung sensibilisiert. Die dafür erforderlichen Räume werden vordergründig in bestehenden Gebäuden und Freiräumen in radikal ökologischen Standards mit erneuerbaren Energien und Wasserhaltebecken für Regenwasser entwickelt.

Durch die Sanierung und Revitalisierung der namensgebenden Kirche, dem einzigen Kulturdenkmal des Dorfes und zugleich seinem wichtigsten Wahrzeichen, und des Pfarrhauses zu einem multifunktionalen Ort der Gemeinschaft und zum Gemeindeamt sowie der Schule mit einem modernen Anbau ist in der Nähe des Dorfteichs ein neues, einladendes Dorfzentrum entstanden, das nahtlos in eine alte Lindenallee übergeht. Das Bewusstsein für und die zukunftsweisend ausgerichtete Pflege der Alleen und Grünräume sichert den Charakter des Angerdorfes in enger Verknüpfung von traditionellen Siedlungstypologien, Umbauten und Neubauten. Ein umfassendes Landschaftskonzept der TU Prag setzt die Richtlinien für die wassersensiblen Klimaanpassungsmaßnahmen auch für die umliegende Landschaft. In Renaturierungen und zahlreichen Baumpflanzungen wie der Obstallee „Früchte unserer Schule“, der „Freiheitsallee“, 30 Bäume für 30 Jahre „Samtene Revolution“ oder der „Schulwaldpark“ mit Bäumen aller Schulabgängerinnen und Schulabgänger sind erste und eindrücklich dokumentierte Zeichen der Transformation gesetzt.

Die dörfliche Gemeinde liegt im Speckgürtel zu den durch die Bahn gut angebundenen Kleinstädten Nymburk und Poděbrady und zum 45 km entfernten Prag. Diese Nähe zum Ballungszentrum wird in steigenden Immobilienpreisen und durch Bevölkerungszuzug deutlich. Die Gemeinde hat die daraus entstehenden Herausforderungen klar erkannt und versucht, in einem regulierten Wachsen durch Innenentwicklung und in begrenztem Maße durch Neuausweisungen entlang der rückwärtigen Wirtschaftswege des Angerdorfes neue Wohn- und Lebensformen für Alt und Jung zu ermöglichen.

Vor allem die von der Gemeinde im Verbund mit anderen Dörfern geforderte und erfolgte Sperrung der Straße für den Schwerlastverkehr und die Errichtung eines klug ins regionale wie internationale Netz eingebundenen Radwegs haben die Lebensqualität spürbar erhöht. Zudem gelingt es der Gemeinde, Traditionen zeitgemäß zu interpretieren und als Kraft für ein in die Zukunft gerichtetes Handeln zu nutzen. So sind in der Gemeinde in den letzten zehn Jahren zahlreiche Vereine entstanden, die das Zusammenleben stärken und sich in Kindergarten und Schule, der Dorfbücherei, in den Veranstaltungen im Gemeindezentrum, im Kulturverein, in den vielzähligen Sportvereinen, in der Erlebbarmachung der Dorfgeschichte, in der Sanierung der Orgel und dem Neuguss der im Ersten Weltkrieg eingeschmolzenen Glocken durch eigene Spendenaktionen, in den Baumpflanzungen, im supermodernen Wertstoffhof mit QR-re-use-Börse und vielen weiteren Aktionen einbringen.

Im Rahmen der lokalen und regionalen Möglichkeiten mit nachhaltigen Strategien für die Zukunft eine derart herausragende Strahlkraft zu entwickeln, macht Kostelní Lhota zum diesjährigen Sieger.

Europäischer Dorferneuerungspreis in Gold für eine ganzheitliche, nachhaltige, innovative und zeitgemäße Gemeinwesenentwicklung von herausragender Qualität

European Village Renewal Award in gold for holistic, sustainable, innovative and contemporary community development of outstanding quality

Region Hermagor, Kärnten, AT
Die LAG Hermagor (Leader-Aktionsgruppe) gestaltet in einem umfassenden, selbstreflexiven Entwicklungsprozess auf vorbildliche Art und Weise aktiv ihren Lebens- und Wirtschaftsraum. Der regionale Entwicklungsprozess zeichnet sich durch ein kooperatives, kommunikatives und partizipatives Miteinander aus. Durch die frühzeitige Einbindung von Expert:innen und Bürger:innen mittels vielfältiger Beteiligungsformate ist es der Region gelungen, gemeinsam ein klares Zukunftsbild zu entwickeln und regionale Zukunftsthemen wie Mobilität, Wirtschaft, Nachhaltigkeit, Tourismus und Landwirtschaft zu identifizieren und mit unterschiedlichen Projekten zu bearbeiten. Die Bearbeitung der Projekte wird stets durch die Zusammenarbeit in unterschiedlichen Netzwerken auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene sowie mit unterschiedlichen Akteursgruppen ergänzt. Innovative und einzigartige Projekte wie die Lehrlingsakademie, die von lokalen Gewerbetreibenden getragen wird, um den Wirtschaftsstandort zu sichern und das Image von Ausbildungsberufen zu stärken, oder die Slow Food-Akademie, die ein Bildungsprogramm für eine nachhaltige und gesunde Ernährungs- und Esskultur anbietet und die Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Tourismus fördert, kennzeichnen die herausragende Arbeit der LAG-Region Hermagor.

The LAG Hermagor (Leader Action Group) is actively shaping its living and economic space in an exemplary manner through a comprehensive, self-reflective development process. The regional development process is characterized by cooperative, communicative, and participatory collaboration. By involving experts and citizens early on through a variety of participatory formats, the region has succeeded in jointly developing a clear vision for the future and identifying regional future topics such as mobility, economy, sustainability, tourism, and agriculture, which are being addressed through various projects. The work on these projects is always complemented by collaboration in different networks at regional, national, and international levels, as well as with various groups of stakeholders. Innovative and unique projects, such as the Academy for Apprentices, supported by local businesses to secure the economic location and strengthen the image of vocational training, or the Slow Food Academy, which offers an educational program for sustainable and healthy eating and food culture and promotes collaboration between agriculture and tourism, characterize the outstanding work of the LAG region Hermagor.



Jemielnica, Opole, PL
In der Gemeinde Jemielnica leben rund 7.900 Menschen, von denen etwa ein Fünftel der deutschsprachigen Minderheit angehört. Seit dem Jahr 2006 ist die Gemeinde auch offiziell zweisprachig, was beispielsweise durch zweisprachige Ortstafeln Ausdruck findet. Besonders charakteristisch ist außerdem die überaus intensive Vereinstätigkeit, die über alle Generationen und ethnische Zugehörigkeiten hinweg sinnstiftend und verbindend wirkt. Viele nachhaltige Projekte wurden bereits umgesetzt, und das mit sehr großem Engagement und unzähligen Stunden an ehrenamtlicher Tätigkeit. Der Bau eines neuen Kindergartens mit einer Kinderkrippe ist architektonisch wie auch energietechnisch durch den Einsatz erneuerbarer Energien für die ganze Region beispielgebend. Besonders erwähnenswert sind auch die Revitalisierung des unter Denkmalschutz stehenden alten Getreidespeichers, der Umbau eines alten historischen Gasthauses in ein Dorfgemeinschaftszentrum sowie die Etablierung als Themendorf, das sich der Aufbereitung der Geschichte des bäuerlichen Lebens widmet. Alle diese Projekte sind von außergewöhnlich hohem ehrenamtlichen Engagement und einem wertschätzenden Umgang mit dem historischen Erbe geprägt. Ein weiterer Fokus der Gemeinde liegt auf dem schonenden Umgang mit den Ressourcen, der etwa in der Devise „Revitalisierung statt Neubau“ und der Transformation historischer Bausubstanz durch zeitgemäße Nutzungen Ausdruck findet. So ist es den Agierenden großartig gelungen, die dörfliche Identität zu stärken und gleichzeitig „Lust auf Zukunft“ zu machen.

In the municipality of Jemielnica, around 7,900 people live, about one-fifth of whom belong to the German-speaking minority. Since 2006, the municipality has also been officially bilingual, which is reflected, for example, in bilingual signs. Particularly characteristic is the extremely intensive club activity, which is meaningful and unifying across all generations and ethnic affiliations. Many sustainable projects have already been implemented with great commitment and countless hours of voluntary work. The construction of a new kindergarten with a daycare center is exemplary for the entire region, both architecturally and in terms of energy use through renewable energies. Also noteworthy are the revitalization of the old grain warehouse, which is under monument protection, the conversion of an old historic inn into a village community center, and the establishment as a theme village dedicated to preserving the history of rural life. All these projects are characterized by exceptionally high voluntary engagement and a respectful handling of the historical heritage. Another focus of the municipality is on the careful use of resources, which is expressed, for example, in the motto „revitalization instead of new construction“ and the transformation of historical building stock through contemporary uses. The actors have managed to greatly strengthen the village identity while also creating a „thirst for future.“

Gminę Jemielnica zamieszkuje około 7900 osób, z czego około jedna piąta to mniejszość niemieckojęzyczna. Od 2006 roku gmina jest oficjalnie dwujęzyczna, czego wyrazem są m.in. dwujęzyczne tabliczki z nazwami miejscowości. Szczególnie charakterystyczna jest także niezwykle intensywna działalność stowarzyszeń, która w sposób znacżący wpływa na aktywizację i integrację wszystkich pokoleń i grup etnicznych. W gminie, przy dużym zaangażowaniu i niezliczonych godzinach pracy wolontariackiej, zrealizowano wiele zrównoważonych projektów. Budowa nowego przedszkola ze żłobkiem jest wzorcowa dla całego regionu zarówno pod względem architektonicznym, jak i dzięki wykorzystaniu energii odnawialnych. Na szczególną uwagę zasługuje rewitalizacja zabytkowego spichlerza oraz przekształcenie zabytkowej karczmy w wiejski dom kultury a także utworzenie wsi tematycznej prezentującej historię życia wiejskiego. Wszystkie te projekty charakteryzują się wyjątkowo wysokim poziomem społecznego zaangażowania i pełnym szacunku podejściem do dziedzictwa historycznego. Innym celem społeczności jest troska o  wykorzystanie istniejących zasobów. Wyraża się to w haśle „rewitalizacja zamiast nowego budownictwa” i w przystosowaniu zabytkowych budynków do współczesnych potrzeb. Mieszkańcom gminy Jemielnica udało się znakomicie wzmocnić tożsamość wsi, a jednocześnie wzbudzić pragnienie przyszłości.


Mariënvelde, Gelderland, NL
Den Herausforderungen der Zukunft mit einem menschlichen Wertebild zu begegnen und sich nicht nur auf andere zu verlassen, sondern das Zepter selbst in die Hand zu nehmen, dafür zeichnet sich das rund 925 Einwohnende zählende Dorf Mariënvelde, Ortsteil der Gemeinde Oost-Gelre, aus. Dieser integrative Lösungsansatz, dass jeder Mensch über besondere Fähigkeiten verfügt und damit einen Beitrag zum Allgemeinwohl leisten kann, hilft nicht nur dabei, den Herausforderungen im Pflegebereich zu begegnen, sondern ist auch eine wirksame Strategie, um der Vereinsamung von Einzelnen wie auch Spaltungen innerhalb der Gesellschaft vorzubeugen. So überzeugen das Eigenengagement und die Eigenleistungen der Bevölkerung, die sich in der Bildung einer Stiftung zum Bau des Gemeindezentrums BMV und der Gründung des Pflegedienstes „Care Corporation“ genauso zeigen wie in vielfältigsten anderen Aktivitäten in der Gemeinde. Insbesondere mit dem Gemeindezentrum ist nicht nur ein sozialer, sportlicher und integrativer Treffpunkt entstanden, sondern auch ein „Wohnzimmer“, in dem sich alle Menschen im Dorf zuhause fühlen können. Diese außerordentliche Herangehensweise an Herausforderungen wird nicht nur von der Gemeinde Oost-Gelre geschätzt, sondern dient auch als europäisches Vorzeigebeispiel.

The village of Mariënvelde, with around 925 residents, a part of the municipality of Oost-Gelre, distinguishes itself by facing the challenges of the future with a human-centered set of values. Rather than relying solely on others, the community takes initiative into its own hands. This integrative approach recognizes that each individual has unique abilities, which can contribute to the common good. This mindset not only addresses challenges in the care sector but also effectively prevents social isolation and divisions within society. The community’s commitment and efforts are evident in initiatives such as the establishment of a foundation for the construction of the BMV community center and the founding of the „Care Corporation“ nursing service, alongside numerous other activities within the village. The community center, in particular, serves not only as a social, sporting, and integrative meeting point but also as a „living room“ where all inhabitants can feel at home. This exceptional approach to challenges is not only appreciated by the municipality of Oost-Gelre but also serves as a model example within Europe.

De uitdagingen van de toekomst op een nuchtere wijze tegemoet te treden. Niet op anderen leunen of van andere initiatief verwachten, maar zelf de handen uit de mouwen te steken, dat typeert het kleine dorp Mariënvelde met 925 inwoners. Marienvelde maakt deel uit van de gemeente Oost-Gelre. De levensovertuiging dat ieder mens telt en naar vermogen kan en mag bijdragen aan het algemeen belang wordt in Mariënvelde werkelijk gehanteerd. Het draagt bij in het vinden van oplossingen voor de uitdagingen in het kader van de zorg en is een goede strategie om de vereenzaming en de deling in de samenleving het hoofd te bieden. Overtuigend is het inwoners-engagement en de eigen inbreng van de inwoners; dit komt tot uitdrukking in de vorming van een stichting voor de bouw van de Brede Maatschappelijke Voorziening (gemeenschapscentrum BMV) en in de oprichting van een zorgcoöperatie die tot doel heeft mensen zo lang en prettig mogeljk in het dorp te kunnen laten wonen. Maar evengoed blijkt dit uit andere activiteiten die worden ontplooid.  In het bijzonder is met het gemeenschapscentrum een sociale en sportieve ontmoetingsplaats ontstaan, een woonkamer als het ware, waar de inwoners graag samenkomen en een thuis is ontstaan. Het is de optelsom van deze buitengewone benadering in het actief aanpakken van de uitdagingen die niet alleen door de gemeente Oost-Gelre zeer wordt gewaardeerd maar ook op Europese schaal als voorbeeld dient.


Neutal, Burgenland, AT
Die Gemeinde Neutal (ca. 1.120 Einwohnende) hat sich in beeindruckender Art und Weise vom ehemaligen Bauerndorf über ein Pendler- und Maurerdorf bis heute zur modernen Technologie- und Tourismusgemeinde entwickelt. Diese Entwicklung hat die Gemeinde einem visionären Denken und Handeln sowie einer umfassenden Bürgerinnen- und Bürgerbeteiligung unter dem Motto „Mit den Menschen für die Menschen“ zu verdanken. Durch ihr strategisches Agieren ist es der Gemeinde gelungen, die Ortsmitte neu zu strukturieren und ein Gemeindezentrum mit dem „Nahversorgungszentrum Lebensraum“, das eine Vielzahl an Funktionen auf engem Raum integriert, zu gestalten. Durch die energetische Sanierung von Leerstand wurden ein hybrider Dorfladen, ein Coworking-Space für Arbeit und Lernen, ein Kommunikations- und Konferenzsaal, öffentliche Toiletten sowie eine ehrenamtlich geführte Bücherei in der Ortsmitte geschaffen. Das neue Dorfzentrum ist in einen Grün- und Freiraum eingebettet, der mit einer klimafitten Bepflanzung zu mehr Biodiversität beiträgt. Die Gemeinde verfolgt vorbildlich eine ökologische Dorferneuerung, die auch zukünftig ein Schwerpunkt der nachhaltigen Entwicklung ist. Bemerkenswert ist auch die neue multifunktionale Sport- und Kulturhalle, die mit und für die Bürger:innen ohne neue Bodenversiegelung und mit natürlichen Materialien errichtet wurde.

The municipality of Neutal (approximately 1,120 inhabitants) has impressively transformed from a former farming village through a commuter and mason village to a modern technology and tourism community. This development is attributed to visionary thinking and action, as well as comprehensive citizen participation under the motto „With the people, for the people.“ Through strategic initiatives, the municipality successfully restructured the village center and created a community center known as the „Nahversorgungszentrum Lebensraum” (local supply center and living space), integrating a variety of functions in a compact space. By energetically renovating vacant spaces, they established a hybrid village shop, a coworking space for work and learning, a communication and conference hall, public toilets, and a volunteer-run library in the town center. The new village center is nestled within green and open spaces, featuring climate-adapted planting to enhance biodiversity. The municipality is exemplary in pursuing ecological village renewal, which remains a focal point of sustainable development moving forward. Notably, they also built a new multifunctional sports and cultural hall using natural materials and without additional land sealing, designed in collaboration with and for the residents.


Oberhofen im Inntal, Tirol, AT
Die knapp 2.000 Einwohnende zählende Gemeinde Oberhofen im Inntal lebt „Dorferneuerung“ in seiner konkretesten Form. Durch die Erneuerung von historischen, ortbildprägenden Gebäuden und Ensembles in der Ortsmitte hat die Gemeinde ein neues Ortszentrum der Begegnung geschaffen und zugleich Impulse für neue kulturelle Aktivitäten gesetzt. Ausgehend von einer Bürgerumfrage nach der optimalen Nutzung der gemeindeeigenen Liegenschaften startete die Gemeinde 2018 einen partizipativen Dorfentwicklungsprozess. In der Folge hat Oberhofen eine vorbildhafte „Quartiersentwicklung“ umgesetzt, mit hoher Strahlkraft für andere Tiroler Gemeinden im ganzheitlichen Ansatz sowie im Ausschöpfen von Potenzialen im Bestand. Aus einer Scheune entstand ein viel frequentierter und stimmungsvoller Raum für Veranstaltungen und Märkte, aus dem leerstehenden Gasthof „Rimml“ ein zeitgemäßes, barrierefreies Gemeindeamt. Der neue Bildungscampus wird nach seiner Fertigstellung dem Zuwachs entsprechend mehr Betreuungsplätze bieten, er ermöglicht Kooperationen, nutzt Synergien und trägt maßgeblich zu einem lebendigen Zentrum der kurzen Wege bei.

The municipality of Oberhofen im Inntal, with just under 2,000 residents, embodies „village renewal“ in its most tangible form. By renewing historical, village-defining buildings and ensembles in the village center, the municipality has created a new center for community interaction and sparked impulses for new cultural activities. Starting with a citizen survey on the optimal use of municipal properties, the municipality initiated a participatory village development process in 2018. Subsequently, Oberhofen has implemented exemplary neighborhood development with significant influence for other Tyrolean municipalities, focusing on a holistic approach and maximizing existing potentials. A barn has been transformed into a highly frequented and atmospheric space for events and markets, while the vacant „Rimml“ inn has been modernized into a contemporary, barrier-free municipal office. The new educational campus, upon completion, will provide more childcare places in response to growing needs, facilitate collaborations, leverage synergies, and significantly contribute to a vibrant center with short distances.


Reinsberg, Niederösterreich, AT
Die rund 1.070 Einwohnende zählende Gemeinde Reinsberg ist ein herausragendes Beispiel für einen zukunftsfähigen Entwicklungsprozess und für gelebte Gemeinschaftsarbeit. Die Gemeinde hat sich mit bemerkenswertem Engagement und visionärem Denken transformiert und dabei die aktive Einbeziehung der Bürger:innen in den Mittelpunkt gestellt. Dies zeigt sich eindrucksvoll in der umfassenden Sanierung der Burgruine zur Burgarena, die durch mehr als 30.000 ehrenamtliche Arbeitsstunden realisiert wurde und seitdem als kulturelles Herzstück der Gemeinde dient. Der strategisch integrative Entwicklungsprozess, der Reinsberg seit 2008 als „Kulturdorf“ positioniert, trägt zur Wahrung der Identität bei und führt zu einer hohen regionalen Aufmerksamkeit. Die Neuordnung der Gemeinde auf Basis eines Masterplans hat zur Schaffung eines kompakten Dorfzentrums mit dem multifunktionalen Veranstaltungsgebäude Musium, einem neuen Kindergarten, einem hybriden Dorfladen und einem zentralen Dorfplatz geführt. In unmittelbarer Nähe befindet sich auch das neue Sporthaus mit überdachter Stocksportanlage und einem ehrenamtlich geführten Freibad, die als qualitätvolle Freizeiteinrichtungen die Lebensqualität fördern. Die Lust auf Zukunft zeigt sich zudem in der ressourcenschonenden Sanierung des Gemeindeamtes, in dem auch ein Dorfoffice im ehemaligen Kindergartengebäude integriert ist.


The municipality of Reinsberg, home to approximately 1,070 residents, is an outstanding example of a sustainable development process driven by collaboration within the community. The municipality has undergone a transformation with remarkable dedication and visionary thinking, placing active citizen involvement at its core. This transformation is notably demonstrated by the extensive restoration of the castle ruins into the Burgarena, achieved through more than 30,000 volunteer hours. The Burgarena now serves as the cultural centerpiece of the municipality. Since 2008, Reinsberg has strategically positioned itself as a „Cultural Village,“ contributing to the preservation of its identity and garnering significant regional attention. The reorganization of the municipality, based on a master plan, has resulted in the creation of a compact village center. This includes the multifunctional event center „Musium,“ a new kindergarten, a hybrid village shop, and a central village square. Nearby, the new sports facility houses a covered facility for “Stockschießen” (a kind of curling) and a volunteer-run outdoor pool, enhancing the quality of life with high-quality recreational amenities. Additionally, Reinsberg’s commitment to the future is evident in the resource-efficient renovation of the municipal office, which now includes a village office in the former kindergarten building. This holistic approach underscores Reinsberg’s proactive stance towards sustainable development and community enhancement.


Schalkenmehren, Rheinland-Pfalz, DE
Die Gemeinde Schalkenmehren mit ihren rund 670 Einwohnenden ist sich ihres einzigartigen Landschaftsraums vulkanischen Ursprungs und seiner Maare sowie des Wertes seiner umgebenden Wälder bewusst und weiß diese zu schätzen und zu schützen. So ist Klimaschutz nicht nur eine leere Worthülse, sondern gelebte Realität. Einen wesentlichen Beitrag hierzu leistet die im Jahr 2000 vom Ehepaar Friederichs gegründete Stiftung Schalkenmehren Maar(e), welche diesen einzigartigen Naturraum gemeinsam mit der Bevölkerung erhält, pflegt und nützt. Besonders auffällig sind generell die Initiativen einzelner Bürgerinnen und Bürger, die dem Gesamtwohl der Gemeinde zugrunde liegen. Seien es die Schwimm-, Yoga- und Kunstkurse für Jung und Alt oder der gezielte Erhalt von Nahversorgungseinrichtungen. Aber auch Geschichtsbewusstsein und Traditionspflege kommen in der Gemeinde Schalkenmehren nicht zu kurz: So wird mit viel Herzblut die alte Bausubstanz des Dorfes, größtenteils in Form von Fachwerkhäusern, erhalten und nachgenutzt. Neuwidmungen auf der sprichwörtlichen grünen Wiese werden nicht zuletzt dadurch vermieden. Ein weiteres Zeugnis für den achtsamen Umgang mit dem historischen Erbe sind mehrere Museen und vorbildlich gestaltete Plätze. All diese Aktivitäten und umgesetzten Projekte sind getragen von einer aktiven Dorfgemeinschaft, die mit der sie umgebenden Natur im Einklang lebt.

The municipality of Schalkenmehren, with its approximately 670 residents, is acutely aware of its unique volcanic landscape featuring maars (crater lakes) and the value of its surrounding forests, which it appreciates and protects. For Schalkenmehren, climate protection is not just an empty phrase but a lived reality. A significant contributor to this effort is the Schalkenmehren Maar(e) Foundation, established in 2000. This foundation collaborates with the community to preserve, maintain, and utilize this unique natural area. Noteworthy are the initiatives of individual residents that contribute to the overall well-being of the municipality. These include swimming, yoga, and art courses for people of all ages, as well as efforts to maintain local amenities. Schalkenmehren also places a strong emphasis on historical consciousness and tradition: the preservation and adaptive re-use of the village’s old buildings, predominantly half-timbered houses, are carried out with great dedication. This approach helps to avoid new developments on “greenfield sites”. Another signal for the community’s careful stewardship of its historical heritage is the presence of several museums and well-designed public spaces. All these activities and projects are driven by an active village community that lives in harmony with its natural surroundings.

Varsány, Nógrád, HU
Gelegen im Cserhát-Natúrpark nahe an der slowakischen Grenze zählt das kleine ungarische Dorf Varsány 1.596 Einwohnende. Die umgebenden Wald-, Acker- und Wiesenflächen stellen eine gute Grundlage für landwirtschaftliche Produktion dar, der sich die Gemeinde in ihren Entwicklungsbestrebungen dementsprechend verschrieben hat. Mit einem öffentlichen Beschäftigungsprogramm setzt man dabei nicht nur auf gemeindeeigene Produktion und lokale Selbstversorgung, sondern auch auf eine begleitende Arbeitsmarktintegration und bietet damit vor allem der lokalen Roma-Bevölkerung einen Ausweg aus der Arbeitslosigkeit. Als weiterführende wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung daraus entstand das von der Gemeinde errichtete und von einem Gastronomen betriebene „Rosmarin Restaurant“. Unter Verarbeitung lokaler landwirtschaftlicher Erzeugnisse werden in diesem täglich 300 Mahlzeiten für Schul- und Kindergartenkinder sowie für Seniorinnen und Senioren produziert. Mit seinem ansprechenden Ambiente und der hochwertigen á la carte-Küche hat sich das Restaurant zudem zu einem über die Dorfgrenzen hinaus bekannten, stark frequentierten Treffpunkt etabliert und leistet damit einen wesentlichen Beitrag für Varsánys selbstbewussten Weg in die Zukunft.

Located in the Cserhát Nature Park near the Slovakian border, the small Hungarian village of Varsány has a population of 1,596 residents. The surrounding forests, fields, and meadows provide a solid foundation for agricultural production, which the community has prioritized in its development efforts. Through a public employment program, the village focuses not only on local production and self-sufficiency but also on integrating the local Roma population into the labor market, offering them a path out of unemployment. As a further step in economic and social development, the municipality established the „Rosmarin Restaurant,“ operated by a gastronomist. This restaurant processes local agricultural products to prepare 300 meals daily for school children, kindergarten kids, and seniors. With its inviting ambiance and high-quality à la carte cuisine, the restaurant has become a well-known and highly frequented meeting place beyond the village borders, making a significant contribution to Varsány’s confident path towards the future.

A szlovák határ közelében, a Cserhát Nátúrparkban fekvő kis magyar falu, Varsány 1596 lakossal rendelkezik. A falu elkötelezett a mezőgazdasági termelésen alapuló fejlesztések iránt, melyhez a környező erdők, szántóföldek és rétek jó alapot biztosítanak. Az önkormányzat által megvalósított, falugazdaságon alapuló közfoglalkoztatási program nemcsak a közösségi termelésre és a helyi önellátásra fókuszál, hanem megcélozza a munkaerő-piaci integrációt is, így kiutat kínál a munkanélküliségből, különösen a helyi roma lakosság számára. További gazdasági és társadalmi fejlesztésként jelenik meg a közösség által létrehozott, ám vendéglátó szakemberek által üzemeltetett Rozmaring étterem. Az étterem a helyi termékek felhasználásával napi 300 adag ételt készít az iskolások, óvodások és idősek számára. Az étterem vonzó hangulatával és magas színvonalú à la carte kínálatával a falu határain túl is ismert, szívesen látogatott találkozóhellyé vált, jelentős mértékben hozzájárulva Varsány céltudatos jövőképének megvalósításához.


Wahrenholz, Niedersachsen, DE
Wahrenholz mit seinen gut 3.700 Einwohnenden überzeugt mit großem Engagement und einem ausgeprägten Problembewusstsein. Die Leitprojekte der Gemeinde fokussieren auf die Themenfelder Wohnungsbau, Versorgung der älteren Bevölkerung mit angemessener Pflege und Wohnmöglichkeiten, Mobilität, Bekämpfung des Klimawandels, Energieversorgung und umweltgerechte Landwirtschaft. Die umgesetzten Projekte sind von mutigen, innovativen und ganzheitlichen Ansätzen geprägt. Sie zeichnen sich besonders dadurch aus, dass Zusammenhänge begriffen, Prioritäten gemäß den drängendsten Fragen gesetzt und doch keine wesentlichen Themen ausgespart werden. Dabei werden Zusammenarbeit und Transparenz als wichtige Gebote des Handelns angesehen. Besonders hervorzuheben ist, dass es der Gemeinde gelungen ist, die Notwendigkeit des Schutzes des kulturellen Erbes mit den Erfordernissen der modernen Zeit zu verbinden – sowohl in wirtschaftlicher als auch in gesellschaftlicher Hinsicht. Oftmals wählt man in Wahrenholz den schwierigeren Weg, wenn man erkannt hat, dass er der bessere ist. Ein Beispiel dafür ist, dass alte, Ortsbild prägende Bausubstanz bewahrt wird, auch wenn ein Abriss einfacher und schneller wäre. Man agiert dabei vorausschauend und hat schon vor der Renovierung klare Nutzungskonzepte entwickelt – eine Qualität, die die Gemeinde insgesamt auszeichnet.

Wahrenholz with more than 3,700 inhabitants impresses with great commitment and a strong awareness of issues. The municipality’s flagship projects focus on housing construction, providing adequate care and housing options for the elderly population, mobility, combating climate change, energy supply, and environmentally friendly agriculture. The implemented projects are characterized by bold, innovative, and holistic approaches. They stand out particularly because they grasp interconnections, prioritize according to the most pressing issues, and yet do not neglect any significant topics. Collaboration and transparency are considered important principles of action. Of particular note is the municipality’s success in balancing the need to protect cultural heritage with the requirements of modern times, both economically and socially. In Wahrenholz, the community often chooses the more challenging path when it recognizes that it is the better one. An example of this is the preservation of old, village-defining building structures, even when demolition would be easier and quicker. The approach is proactive, with clear usage concepts developed before renovation begins – an attribute that distinguishes the municipality as a whole.

Europäischer Dorferneuerungspreis in Silber für überwiegend positiv bewertete Leistungen in mehreren Bereichen der Gemeinwesenentwicklung

European Village Renewal award in silver for largely positive evaluated achievements in several fields of community development

Bleichheim, Baden-Württemberg, DE
Das Dorf Bleichheim, Teil der Stadtgemeinde Herbolzheim, mit seinen knapp 700 Einwohnenden liegt eingebettet in einer intakten und kleinstrukturierten Landschaft mit Streuobstwiesen, Magerwiesen und Feuchtgebieten am Tor zum Naturpark Südschwarzwald. Als wertvollstes Kapital wurden die Natur, die Menschen und der starke Gemeinschaftssinn erkannt. Der Ort überzeugt mit seinem kompakten Siedlungskörper. Die letzte Baulanderweiterung erfolgte 1986, seither liegt der Fokus auf Innenentwicklung. Dank eines vorausschauenden und partizipativen Prozesses wurden etwa im denkmalgeschützten Pfarrhofareal zukunftsorientierte und bedarfsgerechte Wohnmodelle für junge Erwachsene entwickelt. Der rund 400 Hektar umfassende gemeindeeigene Wald wird nicht nur gepflegt, sondern mit gezielten Massnahmen «klimafit» gemacht. In der Kita «Waldwerk Höfle» steht Lernen durch Erleben im Zentrum, Elemente der Erlebnis- und Waldpädagogik werden dabei mit Lerninhalten aus Wald- und Forstwirtschaft, Naturschutz und Ökologie verbunden. Die sanierte Glöckle-Mühle wiederum steht für einen besonnenen Tourismus in guter Zusammenarbeit mit der Kommune, der Dorfbevölkerung und den ortsansässigen Handwerksbetrieben. Das aktive Vereinsleben kann bald auch in einem gemeinsamen Vereinshaus stattfinden. Die Menschen in Bleichheim stehen zusammen, reagieren rasch und lösungsorientiert auf Veränderungen und sind damit für die Zukunft gewappnet.

The village of Bleichheim, part of the town of Herbolzheim, with its nearly 700 residents, is nestled in an intact and small-structured landscape with orchards, meadows, and wetlands at the gateway to the southern Schwarzwald Nature Park. Nature, people, and a strong sense of community have been recognized as the most valuable assets. The village impresses with its compact settlement structure. The last expansion of building land took place in 1986, and since then the focus has been on infill development. Thanks to a forward-thinking and participatory process, future-oriented and needs-based housing models for young adults were developed, for example, in the historic parsonage area. The approximately 400 hectares of municipal forest are not only maintained but also made “climate-fit” through targeted measures. In the daycare center “Waldwerk Höfle,” learning through experience is central, with elements of experiential and forest education combined with learning content from forestry, nature conservation, and ecology. The renovated Glöckle Muehle, in turn, represents careful tourism in good cooperation with the municipality, the village population, and local craft businesses. The active club life will soon be able to take place in a shared community center. The people in Bleichheim stand together, respond quickly and solution-oriented to changes, and are thus well prepared for the future.


Čičmany, Žilina kraj, SK
Die Gemeinde Čičmany mit ihren 125 Einwohnenden bietet dank der Lage in einem einzigartigen Natur- und Landschaftsschutzgebiet ein wunderbares Ambiente für Erlebnis und naturnahe Erholung. Čičmany ist vor allem bekannt für die gut erhaltene Volksarchitektur: Holzhäuser mit malerischen weißen Ornamenten, die sich nicht nur durch den Gebäudebestand ziehen, sondern auch Platz auf der traditionellen Kleidung und auf regionalen Produkten des Dorfes finden. Sie sind nicht nur stark identitätsstiftend, sondern werden auch in Wert gesetzt. 1977 wurde ein Teil der Gemeinde unter Denkmalschutz gestellt und zählt zu den zehn Volksarchitekturreservaten der Slowakei. Der Dorfkern besticht durch seine ausgeprägte Baukultur und Dorfkernbelebung. Der Zusammenhalt des Dorfes zeigt sich in einer gelebten Traditions- und Vereinspflege. Bei jährlich wiederkehrenden Großveranstaltungen und traditionellen Events schafft man es, Sport, Kultur, Naturerlebnis und Erholung auch über die Generationen hinweg miteinander zu verbinden. Der „Weg der Helden“ würdigt die Schauplätze der Freiheitsaufstände und definiert einen gut begangenen Weitwanderweg in der Region. Alte Handwerkskünste wie Schindelmacherei, Filzen, Brotbacken und Käsemachen werden aufrechterhalten und im Rahmen von Workshops an Interessierte vermittelt. Čičmany kann beispielgebend für Orte sein, deren Vergangenheit eine zentrale Ressource für die Zukunft darstellt.

The community of Čičmany, with its 125 residents, offers a wonderful setting for nature-based recreation thanks to its location in a unique nature and landscape conservation area. Čičmany is especially known for its well-preserved folk architecture: wooden houses with picturesque white ornaments, which are not only found on the buildings but also on traditional clothing and regional products of the village. These ornaments are not only strongly identity-forming but are also being appreciated and utilized. In 1977, part of the community was placed under monument protection and is now one of the ten folk architecture reserves in Slovakia. The village center stands out with its distinctive building culture and village revitalization. The cohesion of the village is evident in the active maintenance of traditions and community associations. During annual major events and traditional festivities, the village successfully combines sports, culture, nature experiences, and recreation across generations. The „Path of Heroes“ honors the sites of freedom-uprisings and defines a well-trodden long-distance hiking trail in the region. Old crafts such as shingle making, felting, bread baking, and cheese making are preserved and taught to interested people through workshops. Čičmany can serve as an example for places where the past is a central resource for the future.

Obec Čičmany so svojimi 125 obyvateľmi, vďaka svojej jedinečnej polohe, obklopená chráneným územím Strážovských vrchov, ponúka úžasnú atmosféru pre dobrodružstvo a rekreáciu v lone prírody. Čičmany sú známe predovšetkým svojou zachovalou ľudovou architektúrou: drevenicami s malebnými bielymi ornamentmi, ktoré zdobia nielen existujúce domy a drevenice, ale nachádzajú miesto aj na tradičnom odeve a regionálnych výrobkoch. Majú nesmiernu hodnotu a umocňujú identitu obce. V roku 1977 bola časť obce vyhlásená za pamiatkovo chránenú a čím sa zaradila medzi desať ľudových architektonických rezervácií na Slovensku. Centrum obce a jeho revitalizácia zaujme návštevníka svojou osobitou stavebnou kultúrou. Súdržnosť obce sa prejavuje udržiavaním tradícií miestnymi spolkami. Každoročné významné podujatia a tradičné podujatia dokážu skĺbiť šport, kultúru, zážitky z prírody a oddych naprieč generáciami. „Cesta hrdinov“ je poctou padlým hrdinom v Slovenskom národnom povstaní, je to zároveň dobre navštevovaný diaľkový turistický chodník v regióne. Staré remeslá ako výroba šindľov, plstenie, pečenie chleba a výroba syra sa udržiavajú doteraz a pre záujemcov je možnosť výučby týchto remesiel v jednotlivých dielňach. Čičmany sú príkladom obce, ktorej minulosť predstavuje centrálny zdroj pre budúcnosť.



Grambow, Mecklenburg-Vorpommern, DE

Die rund 660 Einwohnende zählende Gemeinde Grambow hat in den letzten fünf Jahren Herausragendes geleistet. Aus einer finanziell und verwaltungsorganisatorisch äußerst misslichen Lage heraus gelang durch eine gerade zum rechten Zeitpunkt erfolgte „Fügung“, nämlich dem Sieg beim Landeswettbewerb zur „bienenfreundlichsten Gemeinde“ im Jahr 2019, die erhellende Wende: Der relativ neu gewählte Bürgermeister samt Gemeinderat durfte plötzlich auf eine höchst motivierte Bewohnerschaft zählen – vom Vorstand des Imkervereins über die Landwirtinnen und Landwirte bis hin zum spontanen Engagement zahlreicher Bürgerinnen und Bürger der unterschiedlichsten Generationen, das durch eine strategisch klug umstrukturierte Vereinslandschaft gebündelt wurde. So gelang ein rasanter, vielgestaltiger Wandel. Mit dem zentral errichteten multifunktionalen „Dorfgemeinschaftshaus“ im Ortszentrum steht den Menschen ein generationenübergreifender Komplex aus gut sortiertem Dorfladen, geselliger Café-Ecke digitalem Info-Point, Veranstaltungssaal, Bibliothek und Ludothek zur Verfügung. Auch das Bürgermeisterbüro und die Feuerwehr sind in diesem multifunktionalen Gebäude untergebracht. In nächster Umgebung dazu konnten Spiel-und Sportangebote für alle Altersklassen installiert sowie eine Streuobst- und eine Immenwiese angelegt werden. Die allseits mitgetragene Bienen- Agenda war der Schlüssel zur ersichtlichen „Gesundung“ dieser heute so einladend in Erscheinung tretenden Gemeinde.

The community of Grambow, with its approximately 660 residents, has achieved remarkable accomplishments over the past five years. Emerging from a financially and administratively difficult situation, a timely „stroke of fortune“ — winning the state competition for the „most bee-friendly community“ in 2019 — brought about a transformative change. The relatively newly elected mayor and municipality council suddenly found themselves supported by highly motivated people — from the beekeepers‘ association leadership to farmers, and the spontaneous engagement of numerous citizens of various generations, all coordinated through a strategically restructured club landscape. This led to a rapid and multifaceted transformation. With the centrally established multifunctional „Village Community Center“, the residents now have access to a multi-generational complex that includes a well-stocked village shop, a social café corner, a digital info point, an event hall, a library, and a toy library. The mayor’s office and the fire department are also housed in this multifunctional building. In the immediate vicinity, play and sports facilities for all age groups have been created, along with an orchard and a meadow for bees. The widely supported bee agenda was the key to the apparent „recovery“ of this community, which now presents itself in such an inviting way.

Korňa, Žilina kraj, SK
Die Gemeinde Korňa mit ihren rund 2.000 Einwohnenden zeichnet sich durch beispielhafte Initiativen zur Pflege seiner reichen kulturellen Traditionen und sein vorbildliches Engagement für die Bewahrung seiner beeindruckenden Baukultur sowie seiner reizvollen Kultur- und Naturlandschaft aus. Diese „Schätze” werden als wichtiges Kapital für die regionale Wertschöpfung angesehen und sind die Basis für Aktivitäten zur Entwicklung von touristischen Angeboten. Die treibenden Kräfte in Korňa sind neben der Gemeinde selbst zahlreiche Vereine, in denen sich die Menschen ehrenamtlich und getragen von einem starken Miteinander engagieren. Die gemeinsam erarbeiteten und umgesetzten Aktivitäten tragen aber auch ihrerseits dazu bei, das Wir-Gefühl noch zu steigern und eine harmonische Gemeinschaft zu fördern. Damit ist auch die Bereitschaft, in einem immer attraktiver werdenden Dorf zu bleiben deutlich gewachsen, was als wichtiges Ziel der Gemeindeentwicklung gilt. Korňa ist es gelungen, Altes und Neues in Einklang zu bringen und damit die Lebensqualität wie auch die Identifikation der Bevölkerung mit ihrem Lebensraum auf ein hohes Niveau zu bringen und den Ort so zu gestalten, dass die dort lebenden Menschen „Lust auf Zukunft” haben.

The municipality Korňa with its approximately 2,000 inhabitants is distinguished by exemplary initiatives to maintain its rich cultural traditions and its exemplary commitment to preserving its impressive architectural heritage as well as its charming cultural and natural landscape. These „treasures“ are seen as important assets for regional value creation and form the basis for activities aimed at developing tourism offerings. Driving factors in Korňa include numerous clubs alongside the municipality itself, where people engage voluntarily and with strong community spirit. The activities developed and implemented together also contribute to enhancing the sense of community and fostering harmonious relationships. This has significantly increased the willingness to remain in a village that is becoming increasingly attractive, which is an important goal of community development. Korňa has successfully balanced old and new, thereby raising the quality of life and the population’s identification with their environment to a high level, creating a place where residents have „thirst for future.“

Korňa sa vyznačuje príkladnými aktivitami zameranými na udržiavanie svojich bohatých kultúrnych tradícií, príkladným úsilím o zachovanie svojej tradičnej architektúry a uchovanie kultúrnej a prírodnej krajiny. Tieto „poklady – hodnoty“ sú vnímané ako dôležitý kapitál pre rozvoj regiónu a sú základom pre rozvoj ponuky cestovného ruchu. Okrem samotnej komunity sú hybnou silou v Korni početné miestne spolky a združenia, založené na dobrovoľnosti so silným zmyslom pre spolupatričnosť. Spoločne realizované aktivity tiež pomáhajú zvyšovať pocit jednoty a podporujú harmonickú komunitu. To znamená, že sa výrazne zvýšila ochota občanov zostať žiť v obci, ktorá sa pre nich stáva čoraz atraktívnejšou, čo považujeme za dôležitý cieľ rozvoja komunity. Korni sa podarilo zosúladiť staré a nové a tým pozdvihnúť kvalitu života v obci na vysokú úroveň, čo napomohlo obyvateľom stotožniť s ich životným priestorom a to tak, aby ľudia žijúci v obci mali neustále „Túžbu po budúcnosti“.


Marbeck, Nordrhein-Westfalen, DE
Marbeck, Teil der Gemeinde Borken, zeichnet sich durch vielfältige Aktivitäten für eine integrierte Zukunftsentwicklung aus. Hervorzuheben ist dabei das Engagement der etwa 2.500 Einwohnenden, die in zahlreichen Vereinen in besonderer Form an der Gestaltung ihres Ortes mitwirken, wobei vor allem die Initiative „Wir in Marbeck“ hervorzuheben ist: Durch das positive Zusammenwirken mit der Gemeinde Borken, den örtlichen Unternehmen sowie mit der Land- und Forstwirtschaft hat sich eine vorbildliche Kooperationskultur als Fundament für eine nachhaltige Entwicklung etabliert. Im Vordergrund steht die Schaffung von hoher Lebensqualität für alle Generationen. Als strategische Grundlage dient das Dorfinnenentwicklungskonzept, aus dem viele Initiativen hervorgegangen sind und die umgesetzt wurden bzw. in den nächsten Jahren geplant sind. Besonders positiv zu erwähnen sind das Generationenprojekt Sportpark, der Zukunftsmarkt und die Ausweisung des Neubaugebietes mit innovativer Wärmeerzeugung aus Abwasser. Gemeinsam mit einer Fülle von weiteren kleinen Maßnahmen tragen diese Leitprojekte wesentlich zur Vitalität und Zukunftsfähigkeit Marbecks bei.

Marbeck, part of the municipality of Borken, is characterized by diverse activities aimed at integrated future development. Particularly noteworthy is the involvement of its approximately 2,500 residents, who contribute significantly to shaping their community through numerous clubs, with a special mention of the initiative „Wir in Marbeck“ (We in Marbeck). This initiative highlights the positive collaboration among the municipality of Borken, local businesses, and agriculture and forestry sectors, establishing an exemplary culture of cooperation as the foundation for sustainable development. The primary focus is on creating high quality of life for all generations. At the core of these efforts is the village’s inner development concept, which has spawned and will continue to drive many initiatives implemented or planned for the coming years. Notably, projects such as the intergenerational Sports Park, the “Zukunftsmarkt” (future market), and the development of a new residential area with innovative heat generation from wastewater are highlighted for their positive contributions. Alongside a multitude of other smaller measures, these flagship projects significantly enhance Marbeck’s vitality and future viability.


Perasdorf, Bayern, DE
Die rund 500 Einwohnende zählende Gemeinde Perasdorf befindet sich im Bayerischen Wald, rund 25 km nordöstlich von Straubing. Die überdurchschnittlich starke Abwanderung der letzten Jahrzehnte hat die Gemeinde bewogen, über die eigenen Perspektiven und alternative Lebensmodelle ihrer Bewohnenden nachzudenken. Hervorzuheben ist, dass es der Gemeinde gelungen ist, 20 Prozent der Bevölkerung durch direkte Beteiligung in verschiedenen Arbeitskreisen einzubeziehen und dadurch die Tätigkeitsfelder an den unmittelbaren Bedürfnissen der Bevölkerung auszurichten. Eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität konnte durch die Aufwertung der Infrastruktur und die Erschließung von Höfen in den Außenbereichen der Gemeinde samt Lösung der Trink- und Abwassersituation erreicht werden. Mit der Schaffung eines Zentrums der 42 Ortsteile umfassenden Streusiedlungsgemeinde durch Umnutzung des aufgelassenen Schulgebäudes ist es gelungen, ein Zentrum für Dienstleistungen und ehrenamtliche Tätigkeiten zu etablieren und damit auch konkrete Angebote für verschiedene Generationen zu schaffen und Begegnung zu ermöglichen. Wertschöpfungspotenziale im ländlichen Raum nutzbar zu machen und nachhaltige Einkommensmodelle zu entwickeln, ist ebenfalls eine Herausforderung, der sich Perasdorf im Zuge seines Entwicklungsprozesses stellt, um damit insbesondere der jungen Generation eine solide Zukunft im zu ermöglichen.

The village of Perasdorf, with around 500 residents, is located in the Bavarian Forest, approximately 25 km northeast of Straubing. The community has been prompted by significant emigration in recent decades to contemplate its own prospects and alternative lifestyles for its residents. Notably, the village has successfully engaged 20 percent of its population through direct participation in various working groups, aligning its activities with the immediate needs of the community. A marked improvement in quality of life has been achieved through infrastructure upgrades and the development of farms in the peripheral edges, including solutions for water supply and wastewater management. By repurposing a decommissioned school building, Perasdorf has created a center for its dispersed settlement of 42 cadastral municipality parts, establishing a hub for services and volunteer activities. This initiative has also facilitated concrete offerings for different generations and fostered community interaction. Harnessing economic potential in rural areas and developing sustainable income models are ongoing challenges in Perasdorf’s development process, aimed particularly at providing a solid future for the younger generation in the village.

Westliche Börde, Sachsen-Anhalt, DE
Die vier Kommunen Gröningen, Kroppenstedt, Ausleben und Am Großen Bruch mit ihren insgesamt rund 8.650 Einwohnenden arbeiten seit 2010 als Verbandsgemeinde ersichtlich erfolgreich zusammen. Durch die strategisch neu formierte Bündelung ihrer Kräfte auf Verwaltungsebene, die gezielte Nutzung ortsübergreifend vorhandener Ressourcen sowie die Optimierung aller möglichen Synergien ist es gelungen, der sich davor immer drastischer abzeichnenden demografischen wie finanziellen Abwärtsspirale entschlossen und couragiert entgegenzuwirken. Als primäre gemeinsame Handlungsfelder für eine aussichtsreiche Zukunftsperspektive wurden relevante Leitthemen wie Familienstärkung durch quantitativ verstärkte und qualitativ hochwertige Kinderbetreuung, die Etablierung eines breitgefächerten Bildungsangebotes mit weiterhin möglichem Sekundarschulabschluss in der Region sowie die Forcierung von Maßnahmen hinsichtlich eines schrittweise wieder trag- und ausbaufähigen Wirtschaftsstandortes beherzt in Angriff genommen. Besonders hervorzuheben sind die beiden hervorragend umgesetzten Kinderbetreuungseinrichtungen, die „Kita Schloß Trautenburg“ und die „Kita Edelhof“, die sich als höchst gelungene Revitalisierungsprojekte mit Vorbildwirkung für nachfolgende Altbestandssanierungen dienlich erweisen. Mit dem beispielgebend entwickelten „Börde Campus“ im Stadtgebiet von Gröningen setzt die ausgerufene Schulbau- und Bildungsoffensive auch hinsichtlich Bevölkerungsstabilisierung und neu gesetzter Zuzugsanreize wichtige Akzente.

The four municipalities of Gröningen, Kroppenstedt, Ausleben, and Am Großen Bruch, with their total population of approximately 8,650 residents, have been working together since 2010 as a unified municipal association with evident success. Through the strategically reformed consolidation of their efforts at the administrative level, the targeted use of resources available across locations, and the optimization of all possible synergies, they have successfully and courageously countered the increasingly drastic demographic and financial downward spiral that was previously emerging. Key themes identified for joint action to ensure a promising future perspective include strengthening families through increased and high-quality childcare, establishing a broad range of educational opportunities with the continued option of secondary school graduation in the region, and promoting measures to gradually develop a viable and expandable economic location. Particularly noteworthy are the two excellently implemented childcare facilities, “Kita Schloß Trautenburg” and “Kita Edelhof,” which have proven to be highly successful revitalization projects with model significance for subsequent renovations of existing buildings. With the exemplary development of the “Börde Campus” in Gröningen, the declared school building and education initiative is also setting important markers in terms of population stabilization and new incentives for relocation.

Würschnitztal, Sachsen, DE
Der junge und aus den zwei Gemeinden Neukirchen im Erzgebirge und Jahnsdorf im Erzgebirge bestehende Interkommunale Verbund mit seinen rund 12.380 Einwohnenden zeigt, wie durch gemeinsame Anstrengungen, Kooperation und bürgerschaftliches Engagement die Lebensqualität stetig verbessert werden kann. Durch den Austausch von Ressourcen, Ideen und Erfahrungen können schnelle und effiziente Lösungen gefunden werden. Die beiden Gemeinden verfolgen ein gemeinsames Leitbild, das auf wichtige Aspekte wie Bildung, Demokratie, Gemeinschaft und Nachhaltigkeit fokussiert. Durch die Integration von Leitbildprojekten ergeben sich kurz- bis langfristig positive Veränderungen. Die Schaffung von Räumen für Begegnung in sanierten und revitalisierten Gebäuden ist ein zentraler Aspekt der Arbeit des Gemeindeverbunds, um den Austausch und die Vernetzung der Menschen zu fördern und das soziale Miteinander zu stärken. Auch gemeinsame Bildungseinrichtungen und Nachhaltigkeitsinitiativen sind zu erwähnen. Durch gezielte Projekte im Bereich des Netzwerkens wird die Zusammenarbeit noch intensiviert und Synergien werden bestmöglich genutzt. Die Projekte sind inspirierend für andere Gemeinden und Regionen, die sich ebenfalls für eine nachhaltige und lebenswerte Zukunft einsetzen möchten.

The young intermunicipal association consisting of the two municipalities Neukirchen im Erzgebirge and Jahnsdorf im Erzgebirge, with approximately 12,380 residents, demonstrates how collaborative efforts, cooperation, and civic engagement can steadily improve quality of life. By exchanging resources, ideas, and experiences, quick and efficient solutions can be found. The two municipalities pursue a common vision focusing on key aspects such as education, democracy, community, and sustainability. Integrating flagship projects leads to positive changes in the short and long term. Creating spaces for interaction in renovated and revitalized buildings is a central aspect of the association’s work, promoting exchange and networking among people and strengthening social cohesion. Additionally, joint educational facilities and sustainability initiatives deserve mention. Through targeted networking projects, cooperation is intensified, and synergies are optimally utilized. These projects serve as inspiration for other municipalities and regions striving for a sustainable and livable future.

Europäischer Dorferneuerungspreis in Bronze für besondere Leistungen in einzelnen Bereichen der Gemeinwesenentwicklung

European Village Renewal Award in bronze for special achievements in individual fields of community development

The village of Ostrožská Lhota, home to approximately 1,500 residents, is developing in a participatory and well-thought-out manner, based on a spatial development plan and a development strategy that embraces the vision of being „A Place Full of Life.“ Special attention is given to climate protection measures, such as tree and shrub planting and the creation of biotopes. Together with targeted efforts to eliminate illegal landfills and improve wastewater disposal and treatment, the ecological awareness among residents has significantly increased. The development of housing, particularly the revitalization of old buildings, and the promotion of entrepreneurship are commendable, as is the commitment to education and lifelong learning across all generations through the use of new technologies. Furthermore, the municipality supports activities in culture and historical preservation, including the establishment of a village museum and an archaeological museum, which contribute to educational priorities. Other notable projects include the creation of relaxation zones, the establishment of a beekeeping center, social activities at the parish house, sports and cultural initiatives, and the construction of cycling paths. Many of these projects complement each other, create synergy effects, and form a strong foundation for the village’s further development and enhancement of its future viability.

Obec Ostrožská Lhota, která má přibližně 1 500 obyvatel, se rozvíjí participativním a dobře promyšleným způsobem na základě plánu územního rozvoje a rozvojové strategie, která zahrnuje vizi obce „Místo plné života“. Zvláštní pozornost je věnována opatřením na ochranu klimatu, jako je výsadba stromů a keřů a zakládání biotopů. Společně s cílenými opatřeními k odstranění černých skládek a k nakládání s odpadními vodami se výrazně zvýšilo ekologické povědomí obyvatel. Rozvoj bydlení, zejména revitalizace starých budov, a podpora podnikání jsou stejně chvályhodné jako angažovanost v oblasti vzdělávání a dalšího vzdělávání všech generací za využití nových technologií. Obec navíc podporuje aktivity v oblasti kultury a historického povědomí, bylo také zřízeno obecní muzeum a archeologické muzeum, které mají také vzdělávací význam. Dalšími významnými projekty jsou například vytvoření relaxační zóny, zřízení včelařského centra, sociální aktivity farnosti, sportovní a kulturní iniciativy a vybudování cyklostezek. Mnohé z těchto projektů se vzájemně doplňují a vytvářejí synergické efekty a tvoří silný základ pro další rozvoj obce a posílení její udržitelnosti do budoucna.

Sławno, Łódz, PL
Sławno ist eine etwa 7.700 Einwohnende zählende Gemeinde, die versucht, eine sehr gute Lebensqualität für ihre Bewohnerinnen und Bewohner zu schaffen, indem einerseits die Umwelt geschützt und geschont wird und andererseits gezielt Arbeitsplätze geschaffen werden. Ein Leitprojekt der Gemeinde ist die Errichtung eines Geoparks, der sowohl touristisch als auch wissenschaftlich von Nutzen ist. Errichtet wurde der Park in Zusammenarbeit von Gemeindeverwaltung, Wissenschaft und der Firma Nordkalk und der Grund für dieses außergewöhnliche Engagement sind gut erhaltene Fossilien aus der späten Jurazeit, die von hohem wissenschaftlichen Wert sind – ein gutes Beispiel für die Inwertsetzung spezifischer Potenziale eines Ortes. Ergänzend zum Geopark wird mit dem Ausbau der Wander- und Radinfrastruktur, der Errichtung eines Skateparks und eines multifunktionalen Sportplatzes sowohl für den Tourismus als auch für die Einwohnenden zusätzliche Attraktivität erreicht. Insbesondere die neuen Fuß- und Radwege sorgen für mehr Sicherheit und fördern gleichzeitig eine umweltverträgliche Mobilität. Besonderes Augenmerk wird auch auf den Bereich Kultur gelegt, folkloristische Vereine und die Blasmusikkapelle werden seitens der Gemeinde gefördert. Besonders hervorzuheben ist schließlich auch das Sozial- und Pflegezentrum mit einer eigenen Rehabilitationsabteilung. Sławno hat gute Voraussetzungen, um die Vision eines „guten Lebens auf dem Land“ für seine Bewohnerinnen und Bewohner möglich zu machen.

Sławno is a municipality with approximately 7,700 residents, dedicated to creating a high quality of life for its inhabitants by protecting the environment while also strategically creating job opportunities. A flagship project of the municipality is the establishment of a Geopark, beneficial both for tourism and scientific research. The park was developed through collaboration among the municipal administration, scientific institutions, and Nordkalk company. The area’s exceptional engagement stems from well-preserved fossils dating back to the late Jurassic period, which hold significant scientific value – a prime example of leveraging specific local potentials. In addition to the Geopark, enhancing hiking and cycling infrastructure, constructing a skatepark, and a multifunctional sports field contribute to increased attractiveness for both tourists and residents. Particularly, new pedestrian and cycling paths enhance safety while promoting environmentally-friendly mobility. The municipality also places significant emphasis on cultural activities, supporting folkloric clubs and brass bands. Notably, the social and care center with its own rehabilitation department deserves special mention. Sławno is well-positioned to realize the vision of „good living in rural areas“ for its residents.

Sławno to gmina licząca około 7700 mieszkańców, która stara się zapewnić swoim mieszkańcom bardzo dobrą jakość życia, z jednej strony chroniąc i zachowując środowisko naturalne, z drugiej zaś tworząc miejsca pracy. Jednym ze sztandarowych projektów gminy jest utworzenie geoparku, który ma walor zarówno turystyczny, jak i naukowy. Park powstał we współpracy samorządu, nauki i firmy Nordkalk. Powodem tego niezwykłego zaangażowania są dobrze zachowane skamieniałości z okresu późnej jury, które mają dużą wartość naukową – dobry przykład wykorzystania specyficznego potencjału miejsca. Oprócz geoparku dodatkowe atrakcje  dla mieszkańców i turystów zapewnia rozbudowa infrastruktury pieszej i rowerowej, budowa skateparku oraz wielofunkcyjnego boiska sportowego. Nowe chodniki i ścieżki rowerowe zapewniają większe bezpieczeństwo, a jednocześnie promują mobilność przyjazną dla środowiska. Dobrze rozwinięty jest tu obszar kultury; zespoły folklorystyczne i orkiestra dęta są wspierane przez społeczność. Wreszcie na szczególną uwagę zasługuje ośrodek socjalno-opiekuńczy z własnym oddziałem rehabilitacji. Gmina Sławno ma dobre warunki, aby umożliwić swoim mieszkańcom realizację wizji „dobrego życia na wsi”.

Tschechische Gemeinde Kostelní Lhota von internationaler, interdisziplinärer Jury zum Sieger im Wettbewerb um den Europäischen Dorferneuerungspreis 2024 unter dem Motto „Lust auf Zukunft“ gekürt; außergewöhnlich hohes Niveau der 21 Einreichungen; Preisverleihung im September 2024 in Stadtschlaining, Burgenland, Österreich, der Siegergemeinde des letzten Wettbewerbes.

Der Wettbewerb um den Europäischen Dorferneuerungspreis 2024 ist entschieden: Eine inter­disziplinäre internationale Jury hat dieser Tage nach einer um­fassenden Begutachtung vor Ort bei der abschließenden Bewertungssitzung in Prag die Gemeinde Kostelní Lhota zur Siegerin gekürt. „Das Motto des diesjährigen Wettbewerbes ist ,Lust auf Zukunft´ und gleichzeitig Inbegriff für das Geschehen in der rund 920 Einwohnende zählenden Gemeinde Kostelní Lhota. Die Dorfgemeinschaft steht im Mittelpunkt und lebt nach beeindruckend zeitgemäßen Vorstellungen die Themen Ökologie, Ressourcenschutz, Wertschöpfung, Baukultur, Bildung, Kultur und Sport. Das Hochwasser 2013 und die Dürren in den Jahren 2015 bis 2020 haben die Bewohnerinnen und Bewohner für eine nachhaltige Dorfentwicklung sensibilisiert. Die dafür erforderlichen Räume werden vordergründig in bestehenden Gebäuden und Freiräumen in radikal ökologischen Standards mit erneuerbaren Energien und Wasserhaltebecken für Regenwasser entwickelt“, heißt es unter anderem in der Begründung der Jury. Neben Kostelní Lhota haben es noch neun weitere Teilnehmer in die Kategorie „Gold“ geschafft, die jenen Teilnehmern zugesprochen werden, die sich den aktuellen Herausforderungen ihres Lebensraumes mit nachhaltigen, innovativen und zeitgemäßen Projekten stellen und ganzheitliche Entwicklungsprozesse von herausragender Qualität in Gang gebracht haben und damit zu den finalen Sieganwärtern zählten. An acht Teilnehmer wird ein Euro­päischer Dorferneuerungspreis in Silber verliehen, drei werden in Bronze bewertet. Alle Teilnehmer erwiesen sich also als „preiswürdig“.

Nur noch Top-Projekte im Bewerb

Die 20-köpfige Jury mit ExpertInnen aus mehreren europäischen Ländern zeigte sich begeistert angesichts des extrem hohen Niveaus der Einreichungen, es würden aus den verschiedenen Ländern und Regionen faktisch überhaupt nur noch absolut herausragende Top-Projekte für den Europäischen Dorferneuerungspreis eingereicht werden, die sich allesamt in ausgesprochen zukunftsweisenden Entwicklungsprozessen befinden  – eine erfreuliche Tatsache, die allerdings dazu führt, dass es zunehmend schwierig wird, den einen Sieger zu finden. Schon kleinste „Mängel“ führen außerdem in der Regel dazu, dass nicht Gold, sondern „nur“ Silber oder Bronze zuerkannt werden. „Noch vor wenigen Jahren wären fast alle diesjährigen Teilnehmer in die höchste Kategorie eingeordnet worden, weshalb es auch kaum möglich ist, Vergleiche mit der Bewertung von Dörfern oder Gemeinden anzustellen, die bei früheren Wettbewerben evaluiert wurden“, erläutert Theres Friewald-Hofbauer, Geschäftsführerin der Europäischen ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung, die den Europäischen Dorferneuerungspreis seit 1990 im Zwei-Jahresrhythmus durchführt.

Die Jury legte bei der Bewertung einen besonderen Fokus auf den Prozess als solchen, beschäftigte sich ausgiebig mit den Startbedingungen eines Gemeinwesens und der unter diesen Vorzeichen erfolgten Entwicklung, legte einen noch größeren Wert auf Strategien, Methodik, die Qualität der BürgerInnenbeteiligung und das Zusammenspiel der verschiedenen AkteurInnen in den teilnehmenden Dörfern und Gemeinden.

Mikl-Leitner: ein Sieger, viele Gewinner!

Wie die Vorsitzende der Europäischen ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung, Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, bereits im Vorfeld der Jurysitzung erklärte, gibt es beim Wettbewerb um den Europäischen Dorferneuerungspreis 2024 keine Verlierer, ganz im Gegenteil: „Denn das Kennenlernen von Dorfentwicklungsprojekten auf höchstem Niveau und der europaweite Erfahrungsaustausch machen alle Teilnehmer zu Gewinnern.“

Besonders deutlich sichtbar wird das bei der Preisverleihung werden, die von 12.-14. September 2024 in der Siegergemeinde des vergangenen Wettbewerbes, nämlich in Stadtschlaining, Burgenland, Österreich, stattfindet. Sie bildet den Höhepunkt einer mehrtägigen Veranstaltung mit Exkursionen, Ausstellungen, Workshops und kulturellen Begegnungen und wird sich als ein großes europäisches Fest erweisen, bei dem die „Lust auf Zukunft“ in den verschiedensten europäischen Regionen spürbar sein wird und so manche kommunale Partnerschaften und Knowhow-Transfers eingeleitet werden.

Czech municipality of Kostelní Lhota has been named the winner of the European Village Renewal Award 2024 by an international, interdisciplinary jury under the motto „thirst for future“; exceptional high level of the 21 submissions; award ceremony in September 2024 in Stadtschlaining, Burgenland, Austria, the winning community of the last competition.

The competition for the European Village Renewal Prize 2024 has been decided: An interdisciplinary international jury has recently selected the municipality of Kostelní Lhota as the winner following a comprehensive on-site assessment and final evaluation session in Prague. „The theme of this year’s competition is ‚thirst for future‘ and is simultaneously exemplified by the events in the approximately 920 inhabitants strong community of Kostelní Lhota. The village community is the core and lives according to impressively contemporary ideas about ecology, resource conservation, value creation, architectural culture, education, culture, and sports. The floods of 2013 and the droughts from 2015 to 2020 sensitized the residents to sustainable village development. The required spaces are primarily developed in existing buildings and open spaces to radical ecological standards with renewable energies and rainwater retention basins“, among other reasons stated by the jury.

In addition to Kostelní Lhota, nine other participants have made it to the „Gold“ category, which is awarded to participants who address the current challenges of their living space with sustainable, innovative, and contemporary projects and have initiated holistic development processes of outstanding quality, thus counting them as final contenders for victory. Eight participants will receive a European Village Renewal Award in silver, and three will be awarded in bronze. Therefore, all participants proved to be „prize-worthy.“

Only Top Projects Remain in the Competition

The 20-member jury, including experts from several European countries, expressed enthusiasm in view of the extremely high level of submissions; practically, only absolutely outstanding top projects for the European Village Renewal Award were submitted from the various countries and regions, all of which are in exceptionally forward-looking developmental processes – a gratifying fact that, however, makes it increasingly difficult to find a single winner. Even minor „deficiencies“ typically lead to awarding „only“ silver or bronze. „Just a few years ago, almost all this year’s participants would have been classified in the highest category, which is why it is also difficult to compare with the evaluation of villages or municipalities evaluated in previous competitions,“ explained Theres Friewald-Hofbauer, managing director of the European Association for Rural Development and Village Renewal, which has been organizing the European Village Renewal Prize every two years since 1990.

The jury placed special emphasis on the process itself during the evaluation, extensively examined the starting conditions of a community and the development that occurred under these conditions, placed even greater value on strategies, methodology, the quality of citizen participation, and the interaction of various stakeholders in the participating villages and municipalities.

Mikl-Leitner: only winners!

As Johanna Mikl-Leitner, chairwoman of the European Association for Rural Development and Village Renewal and Governor of Lower Austria, stated prior to the jury session, there are no losers in the competition for the European Village Renewal Prize 2024, quite the opposite: „Because getting to know village development projects at the highest level and exchanging experiences across Europe makes all participants winners.“

This will be particularly evident at the award ceremony from 12th until 14th September 2024 in the winning municipality of the previous competition, Stadtschlaining, Burgenland, Austria. It will be the highlight of a multi-day event featuring excursions, exhibitions, workshops, and cultural encounters, and will prove to be a major European celebration with lot of „thirst for future“, but initiating as well many municipal partnerships and knowledge transfers.

ARGE gratulierte im Rahmen eines Ehrenkolloquiums in München

Einer der „Gründerväter“ der Europäischen ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung, der bayerische Geodät Holger Magel, feierte dieser Tage seinen 80. Geburtstag – und das im Rahmen eines festlichen Ehrenkolloquiums in München unter dem Titel „Das Land hat Zukunft. Hat das Land Zukunft?“, zu dem Magel ausgewählte Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter seines beruflichen Lebens geladen hatte. Ein Berufsleben, mit dem man locker zwei oder drei Leben füllen könnte, wie es eine der FestrednerInnen, die  bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber, formulierte.

Über Jahrzehnte war Holger Magel Vordenker vieler wichtiger Entwicklungen für den ländlichen Raum. Er hat nicht nur den Übergang der früher rein agrarisch orientierten Flurbereinigungsverwaltung hin zu einer umfassenden Landentwicklungsverwaltung in Bayern begleitet und gestaltet, er war unter anderem auch Initiator des 1981 auf den Weg gebrachten Bayerischen Dorferneuerungsprogrammes. Von Anfang an hat er dabei die Dorferneuerung nie nur als bauliches Konzept gedacht, sondern die Bürgerbeteiligung, die Dorfphilosophie und die Leitbildarbeit als elementare Bausteine angesehen und eingefordert. Dieser ganzheitliche Ansatz für eine dörfliche, kommunale und regionale Entwicklung ist es auch, der ihn mit Vordenkerinnen und Vordenkern anderer europäischer Regionen verband. Und so regte er vor 35 Jahren gemeinsam mit dem damaligen niederösterreichischen Landesrat Erwin Pröll sowie Dorferneuerungspionieren aus mehreren österreichischen und deutschen Ländern die Gründung einer Plattform zum grenzüberschreitenden Erfahrungsaustausch und Know how-Transfer an, womit  die Geburtsstunde der Europäischen ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung geschlagen hatte.

Magel, der unter anderem auch eine Professur an der TU München innehatte und zu dessen Forschungsspektrum Theorien, Methoden und Prozesse der zukunftsfähigen Dorferneuerung, der partizipativen Landschaftsplanung, Kommunalentwicklung und Landnutzungsplanung sowie vor allem im internationalen Kontext Theorien und Konzepte des nachhaltigen Land-Managements zählten, war bis vor kurzem auch Präsident und ist nun Ehrenpräsident der angesehenen Bayerischen Akademie Ländlicher Raum. Eine seiner besonders herausragenden Leistungen für die ländlichen Räume Europas ist die Entwicklung des Modells der „Räumlichen Gerechtigkeit“, das die Notwendigkeit zwar nicht gleichartiger, aber gleichwertiger Bedingungen für Stadt und Land postuliert.

Wir gratulieren Holger Magel auch an dieser Stelle noch einmal herzlich zum 80. Geburtstag und zu seiner Lebensleistung.

Eine große Fülle an bemerkenswerten Leitprojekten aus 21 europäischen Dörfern und Gemeinden wurden zum 18. Europäischen Dorferneuerungswettbewerb eingereicht. Eine gewaltige Herausforderung für die Wettbewerbsjury, die vom 20. bis 22. März 2024 im schweizerischen Lichtensteig zu ihrer ersten Bewertungssitzung zusammentraf. Erste Erkenntnisse sind gewonnen, manche Fragen haben sich gestellt und die Vorfreude auf die Vor-Ort-Besichtigung der Teilnehmerorte in kleinen Jurygruppen, die zwischen Ende April und Mitte Juni stattfinden werden, ist groß.

Auch wenn es noch einiges zu überprüfen, vergleichen und bewerten gibt und die Preisträger erst Anfang Juli des Jahres feststehen werden, so ist jetzt schon unübersehbar: Der Europäische Dorferneuerungspreis 2024 ist eine reiche Fundgrube für innovative, inspirierende und nachahmenswerte Projekte, die Lust auf eine Zukunft in ländlichen Gemeinschaften machen.    

Der Wettbewerb um den 18. Europäischen Dorferneuerungspreis ist geleitet von der Intention, besonders herausragende und beispielhafte Entwicklungs- und Erneuerungs­prozesse in ländlichen Gemeinwesen „vor den Vorhang“ zu bitten und anhand ausge­wählter Leitprojekte zu prämieren. Dabei finden die jeweiligen Ausgangsbedingungen, der ökonomische und sozio-kulturelle Kontext sowie länderspezifische Standards und Besonderheiten Berücksichtigung.

Vorrangiges Kriterium ist, dass die Projekte und Prozesse gemäß dem „Leitbild der Europäischen ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung für eine nachhaltige Entwicklung europäischer Dörfer und Landgemeinden“ zu einer Stärkung der Zukunftsfähigkeit ländlicher Räume und zu einer Hebung der Lebensqualität bei­tragen.

Der Wettbewerb forciert daher jene ländlichen Gemeinwesen,

  • die sich den aktuellen Herausforderungen ihres Lebensraumes mit nachhaltigen, innovativen und zeitgemäßen Projekten stellen und ganzheitliche Entwicklungsprozesse in Gang gebracht haben;
     
  • die eine Einbindung aller Bevölkerungsgruppen in das örtliche Geschehen verfolgen und auf diese Weise unterschiedliche Perspektiven, weitere Horizonte und vielfältigere Ideen gewinnen;
  • die sich des Wertes und der Notwendigkeit von Kooperationen bewusst sind und demgemäß auf Netzwerke sowie interkommunale und regionale Zusammenschlüsse setzen.

Das Motto „Lust auf Zukunft“ trägt der Tatsache Rechnung, dass die großen Zäsuren der letzten Jahre und die gewaltigen Herausforderungen, mit denen sich die Menschen konfrontiert sehen, tiefe Spuren hinterlassen haben. Vielerorts sind Pessimismus, gesellschaftliches Gegeneinander und lähmende Ängste die Folgen. Das Motto „Lust auf Zukunft“ will daher ein Signal dafür sein, neben den Gefahren auch die Chancen zu erkennen und zu nutzen, die einem zukunftsmutigen und leidenschaftlichen Gestalten des eigenen Lebensraumes innewohnen. 

Wie können ländliche Regionen für Talente attraktiv und lebenswert gestaltet werden? Dieser Frage geht eine Veranstaltung des Sächsischen Staatsministeriums für Regionalentwicklung am 7. Februar 2023 in Brüssel nach. Dabei stellen die Vizepräsidenten der Europäischen ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung, Staatsminister Thomas Schmidt aus Sachsen und Abgeordneter Ryszard Wilczynski vom Netzwerk polnischer Dörfer, gemeinsam mit der Vizepräsidentin der Europäischen Kommission und weiteren ExpertInnen innovationsgestützte Regionalentwicklungsprojekte aus mehreren europäischen Regionen vor, die als hervorragende Beispiele für einen Talent Booster Mechanismus angesehen werden dürfen. Mit dabei ist auch Bürgermeisterin Sybilla Stelmach, die ihre Gemeinde Popielów, die im Wettbewerb 2022 mit einem Europäischen Dorferneuerungspreis in Gold ausgezeichnet wurde, präsentiert.

Nähere Informationen zu Ort, Zeit und Programm der Veranstaltung entnehmen Sie der

Einladung/Invitation

Anmeldung/Reply sheet

Tief betroffen haben wir davon Kenntnis erhalten, dass Ing. Ivoná Cimermanová am 8. Dezember 2022 im Alter von 59 Jahren viel zu früh für immer von uns gegangen ist. 

Ivoná hat von 2008 bis 2012 als stellvertretende Vorsitzende dem Präsidium der Europäischen ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung angehört und wirkte darüber hinaus von 2008 bis 2014 als Repräsentantin der Slowakei in der Jury um den Europäischen Dorferneuerungspreis mit. Besonders hervorheben möchte ich ihre wertvollen Beiträge zur Erstellung des Leitbildes der ARGE und zur Weiterentwicklung des Europäischen Dorferneuerungswettbewerbes, wodurch sie die Europäische ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung ganz wesentlich mitgeprägt hat. 

Der Wettbewerb um den 17. Europäischen Dorferneuerungspreis ist geleitet von der Intention, besonders herausragende und beispielhafte Entwicklungs- und Erneuerungs­prozesse in ländlichen Gemeinwesen „vor den Vorhang“ zu bitten und – unter Berück­sichtigung der jeweiligen Ausgangsbedingungen, des ökonomischen und sozio-kulturellen Kontextes sowie der länderspezifischen Standards, Besonderheiten und Möglichkeiten – zu prämieren.

Vorrangiges Kriterium ist, dass die gesetzten Maßnahmen gemäß dem „Leitbild der Europäischen ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung für eine nachhaltige Entwicklung europäischer Dörfer und Landgemeinden“ zu einer Stärkung der Zukunftsfähigkeit ländlicher Räume und zu einer Hebung der Lebensqualität der DorfbewohnerInnen beitragen.

Der Wettbewerb forciert daher jene ländlichen Gemeinwesen,

  • die sich den aktuellen Herausforderungen ihres Lebensraumes mit nachhaltigen, innovativen und zeitgemäßen Projekten stellen und ganzheitliche Entwicklungsprozesse in Gang gebracht haben;
  • die eine Einbindung aller Bevölkerungsgruppen in das örtliche Geschehen verfolgen und auf diese Weise unterschiedliche Perspektiven, weitere Horizonte und vielfältigere Ideen gewinnen;
  • die sich des Wertes und der Notwendigkeit von Kooperationen bewusst sind und demgemäß auf Netzwerke sowie interkommunale und regionale Zusammenschlüsse setzen.

Das Wettbewerbsmotto „Brücken bauen“ trägt der Tatsache Rechnung, dass der Umgang mit den großen Herausforderungen unserer Zeit, seien es nun Klimawandel, Ressourcenknappheit, digitale Transformation oder Pandemie, enormes Konflikt­potenzial besitzt und die Gesellschaft tief zu spalten droht. In Europas Dörfern kommt als weiteres Spannungsfeld hinzu, dass ihre Bevölkerung zunehmend heterogener wird, was zu unterschiedlichen, oft auch gegensätzlichen Ansprüchen an ihren Lebensraum führt.

Das Motto soll ein Signal dafür sein, Wege zu beschreiten, die zueinander führen, ohne das Ziel aus den Augen zu verlieren. Demgemäß wirft es einen besonderen Fokus auf jene Gemeinwesen, die den Dialog fördern, das Verbindende suchen und sozial, ökonomisch und ökologisch verträgliche Lösungen für die mannigfachen Aufgaben finden, die ihnen unsere Zeit und ihr spezifischer Raum stellen.

Wir haben die traurige Pflicht, Sie davon in Kenntnis zu setzen, dass Josef Attenberger vergangene Woche plötzlich und unerwartet im Alter von 75 Jahren verstorben ist.

Josef „Sepp“ Attenberger war  in sieben Wettbewerben um den Europäischen Dorferneuerungspreis (von 1998 bis 2010) Mitglied der Jury und bereicherte diese durch sein großes Engagement, seine herausragende Kompetenz sowie nicht zuletzt auch durch seine freundliche Art und seine besonderen menschlichen Qualitäten. Darüber hinaus repräsentierte er den Freistaat Bayern in der Vollversammlung der Europäischen ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung und trug in dieser Funktion maßgeblich dazu bei, dass das Dorf und die ländlichen Räume Europas eine wachsende Wertschätzung in Gesellschaft, Politik und Medien erfahren.

Ministerialrat Josef Attenberger hat von 1992 bis zu seiner Pensionierung im Oktober 2011 sehr erfolgreich das Referat „Finanzierung und Ausbau in der Ländlichen Entwicklung“ im Bayerischen Landwirtschaftsministerium geleitet. Besondere Verdienste hat er sich unter anderem auch als langjähriger Geschäftsführer der Bayerischen Akademie Ländlicher Raum erworben.

Wir werden Sepp ein ehrendes Andenken bewahren und ihn in liebevoller Erinnerung behalten.